Archiv der Kategorie: Einzelangebote

Instrumentalunterricht mit der Stimme

Es gibt auch die Möglichkeit, typische Themen aus dem Gesangsunterricht auf das Instrumentalspiel zu übertragen.

Klanganregungen bei der PosauneViele Probeleme, die man beim Singen hat, äußern sich auch beim eigenen Instrument. Durch Gesangsformanten und Vibrato kann auch das Instrumentalspiel verbessert werden. Probleme mit der Höhe bei Bläsern treten oft an den gleichen Stellen auf wie beim Gesang.

Eine fehlende Sonorität und Klarheit bei einer Querflöte kann durch ähnliche Klanganregungen wie im funktionalen Gesangsunterricht erreicht werden.

Eine fehlende Brillanz beim Harfenspiel oder beim Spielen mit der Geige ist ebenfalls durch eine vorherige Klanganregung uner anderem über die eigene Stimme anzuregen. Dieser „Instrumentalunterricht“ ist allerdings nur ein Unterricht für Personen, die ihr Instrument grundsätzlich beherrschen.

Dieser Unterricht dient nur zur Klangoptimierung und Anregung der Selbstorganisation des Körpers für die Ausübung des Instrumentalspiels.

Stimmige Rhetorik

Wir bieten auch Rhetoriktrainings an.

Allerdings geht es bei uns nicht wie bei vielen anderen Rhetoriktrainings nicht um eine „So-tun-als-ob-Rhetorik“. Wir entwickeln mit Ihnen eine für Sie „stimmige Rhetorik“.

Das bedeutet, dass in die Lage versetzt werden sollen, Ihre eigenen Positionen besser zu vertreten, ihre Fähigkeiten besser darstellen zu können oder auch zu erkennen, wenn Sie hinter Dingen, die sie vertreten möchten oder sollen, nicht stehen können.

Manchmal ist es allerdings im Berufsalltag wichtig, auch dann überzeugend aufzutreten, auch wenn man nicht völlig von der Sache überzeugt ist, zum Beispiel, weil der Arbeitgeber diese Anforderungen an Sie als Arbeitnehmer stellt.

Aber auch in diesem Falle lassen sich häufig Wege entwickeln, die dazu führen, dass Sie sich mehr mit Ihrer Aufgabe verbinden können, damit Ihre Stimme  Sie nicht im entscheidenden Moment verlässt.

Unterrichtsdauer: 45-60 Minuten

Psychointegrale Stimmbildung

Psychointegrale Stimmbildung: Eine Kundin schiebt einen Klotz aus ihrem vorgestellten Eigenmachtskreis und tönt dabei
Klangstellen

Psychointegrale Stimmbildung  ist ein Teil der Stimmig-sein-Methode. Hier lernen Sie die emotionale Bedeutung Ihrer Stimmanteile kennen. Dabei lernen Sie,  die Gefühle aus Ihrem Klang herauszuhören und so einen Zugang zu sich selbst mithilfe der Stimme zu bekommen.

Der Begriff der Eigenmacht in der Psychointegralen Stimmbildung

Außerdem können Sie mithilfe der Stimme ihre „Eigenmacht“ wiederherstellen: Der Begriff der Eigenmacht ist in der Stimmig-sein-Methode® kann auch mit dem Wort Selbstbestimmung umschrieben werden.

Klangstellen in der Psychointegralen Stimmbildung

Beim sogenannten „Klangstellen“ finden Sie über die Stimme mithilfe des Klanges heraus, mit welchen vorgestellten Handlungsalternativen Sie ihrer Eigenmacht näher kommen und welche Sie in ihrer Eigenmacht beschränken. Zum Beispiel können Sie bei einer Form des „Klangstellens“ symbolisch Dinge oder Gedanken, die Ihre Eigenmacht angreifen und von denen Sie sich distanzieren möchten, aus Ihrem Eigenmachtskreis herausschieben und sich damit symbolisch mehr der Eigenmacht nähern und gleichzeitig ihre Stimme  befreien (siehe Foto).

Die psychointegrale Stimmbildung ist ein wichtiger Schritt, wenn bestimmte funktionale Probleme sich über den rein funktionalen Weg nicht lösen lassen, weil psychische Themen dem entgegen stehen.

Dauer des Coachings: 60 Minuten.

Stimmbildung und Sprechtraining

Stimmbildung

Stimmbildung befasst sich zunächst aber mit dem Stimmklang – also damit, dass die Stimme ein volleres Timbre bekommt, anstrengungslos wird und vor allen Dingen wieder klar wird. Denn Heiserkeit ist eines der größten Probleme von Berufssprechern. Dabei gehen wir in der funktionalen Stimmarbeit zunächst genauso vor wie im Gesangsunterricht, nur dass das korrekte Nachsingen von Tönen keine Voraussetzung ist. Die Stimme wird im bei der Stimmbildung über Körperübungen zunächst von Verspannungen befreit. Über eine verbesserte Hörarbeit wird die Selbstorganisation der Stimme angeregt.

Die Stimme wird raumgreifender, flexibler und modulationsfähiger.

Für die meisten Menschen ist es schwierig, ohne Anstrengung laut zu sprechen. Gerade beim Sprechen gegen Störschall, bei besonderen Sprechsituationen und besonderer Akustik wie beispielsweise bei Vorträgen in großen Räumen oder beim Umgang mit schwerhörigen Menschen, strengen sie sich unbewusst zu sehr an und setzen die falschen Muskeln zu stark ein (Kompensation), was zu einer Heiserkeit führt. Durch die Stimmbildung bekommen Sie eine unangestrengte und raumgreifende Stimme.

Für manche Berufssprecher ist die Stimmbildung aber auch wichtig, da es für sie schwierig ist, leise zu sprechen, wenn sie z.B. in einem Callcenter arbeiten. Die genervten Kommentare der Kollegen „sprich doch nicht so laut“ führen dann höchstens zu einer Enge im Hals. Hier können Sie lernen, ohne Anstrengung eine leisere Stimme zu entwickeln, die dennoch funktional hergestellt wird und nicht zu einem verkrampften Flüstern wird.

Sprechtraining

Ein Sprechtraining beschäftigt sich mit der Aussprache und der konkreten Gestaltung der Sprache, also der Modulation, dem Sprechtempo, der Betonung. Außerdem können Sie bei uns auch Ihre Artikulation verbessern, wenn Sie z.B. lispeln, die Konsonanten verschlucken oder einige Konsonanten aufgrund Ihres Dialekts falsch aussprechen.

Ein sehr häufiges Problem ist für Berufssprecher das richtige Sprechtempo. Gerade, wenn man vor größeren Gruppen spricht, muss dies langsamer ausfallen als im normalen Sprechen.

Dieses kann man über eine bessere Klangwahrnehmung verlangsamen und damit auch bei Sprechen vor größeren Gruppen einen besseren Effekt erzielen, da die Stimme eine bessere Tragfähigkeit und eine bessere Verständlichkeit entwickelt.

Preise: auf Anfrage

Unterrichtsdauer: 45-60 Minuten

Dialektfrei und akzentfrei sprechen

Hochdeutsch sprechen verbindet

Ob Sie aus einem Bundesland kommen, in dem gesächselt, bayerisch gesprochen oder rheinländisch gesprochen wird oder ob Sie mit Migrationshintergrund in Deutschland arbeiten und noch einen türkischen oder polnischen Beiklang in der Stimme haben- das dialekt- und akzentfreie Hochdeutsch-Sprechen erleichtert Ihnen den vorurteilsfreien Umgang mit den Mitmenschen. Denn – zu jedem Dialekt oder Akzent gibt es auch Vorurteile. Gerade im Berufsleben möchten viele Menschen ihre regionale Herkunft ablegen und dialektfrei bzw. akzentfrei sprechen, um einen größeren Kreis von Menschen zu erreichen und zu überzeugen.
Keiner möchte Aktienhandel betreiben und durch das sächselnde Sprechen sofort als Bürger der ehemaligen DDR erkannt werden, da dies unmittelbare Vorurteile auslösen könnte, dass man sich im Kapitalismus nicht auskennt. Selbst wenn Sie eher positiven Vorurteilen gegenüberstehen, z.B. wenn Sie als Österreicher eher als nett und freundlich eingestuft werden oder als Kölner als lustiger und feierfreudiger Mensch, verhindert ein Dialekt doch die Möglichkeit, alle Facetten einer Persönlichkeit ausfüllen zu können, enorm. Denn auch ein freundlich wirkender Dialekt kann z.B. die Chance auf eine Führungsposition verhindern – vielleicht, weil man als zu locker und zu freundlich eingestuft wird. Dialekt- und akzentfreies Sprechen beinhaltet viele Trainings-„Baustellen“, denn ein Dialekt wird von der Art der Stimmgebung, der Resonanzbildung, der Artikulation, dem Wortschatz und der Sprechmelodie bestimmt.

Typische Baustellen für das dialektfreie und akzentfreie Sprechen:

Stimmklang & Resonanzbildung: Bei vielen Dialekten wird der Stimmklang abgedunkelt oder geknödelt. Durch Verspannungen der Zungen- und Rachenmuskulatur erhält der Klang seinen regional-typischen Ausdruck. Auch die Nasenresonanz kann regional bzw. länderspezifisch (z.B. bei Franzosen) stärker ausgebildet sein.
Dialektbedingte Aussprachebesonderheiten: regional gesprochenes Zungen-/r/, Ersetzungen vom /ch/ oder /s/ durch das /sch/ („wasch ischt denn dasch?“ “ Ich gehe in die Kirsche“ – statt Kirche oder /t/ („wat ist denn dat?“) oder die reginal falsch ausgesprochenen Konsonantenverbindungen der Norddeutschen („der s-pitze S-tein“) können die Kommunikation behindern. Personen mit Migrationshintergrund haben ncoh weitergehende Schwierigkeiten bei der Artikulation, z.B. wenn bestimmte Laute bei ihnen gar nicht gebildet werden oder anders. Zum Beispiel ist es im Hochdeutschen immer so, dass im Auslaut ein /s/ scharf (stimmlos) gesprochen wird. Wird es stimmhaft gebildet, bekommt die Sprache unweigerlich einen östllichen Beiklang.
Im Hochdeutschen wird eher eine ruhigere Sprechmelodie benutzt. Eine sehr singende Melodie hat eher rheinländischen oder südlichen Beiklang. Dieser freundlich wirkende Tonfall kann beim Gegenüber den Eindruck entstehen lassen, man sei nicht kompetent oder seriös, sondern eher lustig bis leichtsinnig.
Lautstärke und Stimmeinsatz: Lautes und hartes Sprechen ist in südlichen Ländern häufig ganz normal. In Deutschland vermittelt es hingegen ein aggressives Temperament und kann dazu führen, dass man von den ruhigeren Deutschen abgelehnt wird.

Lösungen – Module der Dialekt- und Akzentbereinigung

  • Hörwahrnehmung schulen: Lernen Sie, genau hinzuhören. Erkennen Sie, wie genau sich Ihre eigenen Vokale, Konsonanten und auch Ihre Sprechmelodie vom Hochdeutschen unterscheiden
  • Artikulationstraining: Konsonanten besser aussprechen, neue Konsonanten lernen, stimmhafte und stimmlose Konsonanten richtig einsetzen.
  • Stimmübungen sollen dazu führen, dass der Klang frei von störenden sogenannten „erzwungenen Resonanzen“ wird, welche durch Verspannungen im Ansatzrohr ausgelöst werden. Lernen, die Vokale weicher und heller klingen zu lassen und damit auch die Stimme zu entlasten.
  • Ihre „härteste“ Maßnahme: Sprechmelodie und Betonung umstellen

Die Thematik „Dialektfreies und akzentfreies Sprechen“ ist insbesondere im Berufsleben und für Firmenkunden interessant. Nähere Informationen zu Firmenschulungen und anderen Arbeitsthemen rund um das Thema „Stimme und Coaching“ finden Sie auch unter:
www.stimme-und-coaching.de

Unterrichtsdauer: 45 – 60 Minuten

Hilfe bei Tinnitus

Was ist Tinnitus?

Besingen mit Gesangsformanten
Besingen mit Gesangsformanten

Tinnitus nennt man verschiedenste Ohrgeräusche (Klingeln, Zischen, Rauschen, pfeifen brummen usw.), die man keiner objektiven äußeren Schallquelle zuordnen kann.
Der Begriff Tinnitus kommt aus dem lateinischen „tinnitus aurium“ und bedeutet „Ohrenklingeln“. Vorübergehende Ohrgeräusche kennen viele Menschen.
Störend wird ein Ohrgeräusch für die Betroffenen erst dann, wenn es kontinuierlich oder sehr häufig auftritt und auch aufgrund seiner Intensität nicht mehr ignoriert werden kann, es einem die Konzentrationsfähigkeit für auditive Außeneindrücke, die Ruhe und sogar den Schlaf raubt.

Wie kommt es zu Tinnitus?

Tinnitus selbst ist keine Krankheit, sondern tritt häufig als Symptom einer Krankheit auf. Deshalb ist es notwendig, dass zunächst ärztlich nach Ursachen des Tinnitus gesucht wird, um diese beheben zu können. Die häufigste Ursache sind Innenohrschäden durch Einwirkung von zu lautem Schall (z. B. Knalltrauma, Lärmarbeit, Diskothekenlärm) oder durch Hörsturz. Aber auch Halswirbelsäulen-Erkrankungen (Blockierungen, Schleudertrauma), Durchblutungsstörungen, Otosklerose, Innenohr-schädigende Medikamente, Sonstige Innenohrschäden Erkrankungen des Hörnerven (z.B. Akustikusneurinome), Kiefergelenkserkrankungen u.a.werden als Ursachen angegeben.
Manchmal ist die Ursache auch nicht feststellbar.

Psychische Ursachen von Tinnitus

Eine Verbindung von Tinnitus zur Psyche lässt sich an verschiedenen Stellen herstellen:
Einerseits können manche der Tinnitus – auslösenden Krankheiten durch Stress mitbedingt sein wie z.B. beim Hörsturz, bei dem die Ursache weitgehend unbekannt ist. Aber auch Verspannungen im Halswirbelsäulen und Kiefergelenksbereich können psychische Ursachen haben.
Desweiteren findet man bei manchen weitestgehend normalhörigen Tinnitus-Betroffenen vermehrte Impulse der Tinnitusfrequenz aus dem Hörverarbeitenden System (einschließlich des limbischen Systems), welche die Hörzellen innervieren, so dass es denkbar ist, dass hier der Tinnitus u.a. Ausdruck eines seelischen Konfliktes sein könnte.
Aber auch bei Tinnitusformen, die z.B. durch eine Innenohrschädigung entstanden sind, so dass von den geschädigten Hörzellen permanente Hörimpulse an das Gehirn weitergeleitet werden, die in der Außenwelt de facto gar nicht existieren, ist es offenbar eine Frage der eigenen Bewertung dieser Klänge, inwieweit sich der Tinnitus neurologisch „einnistet“. So kann es vorkommen, dass der Tinnitus zunächst objektiv auf einem Ohr ausgelöst wurde und dann aber auch auf dem anderen Ohr wahrgenommen wird – ein Effekt, der auf einen Lerneffekt des Gehirns zurück zu führen ist.

Auch ist die Hörverarbeitung selbst ein höchst subjektives Unterfangen. Inwieweit wir hohe tiefe oder hohe Frequenzen bewusst hören, auf welche Geräusche wir unsere Aufmerksamkeit richten und ob wir bei anderen einfach auf „Durchzug stellen“ und uns somit aktiv vor Lärm schützen, all dies sind Leistungen unseres Gehirns und des Ohres, was letztlich von der Psyche (unserer emotionalen-mentalen Einstellung) gesteuert wird.

Tinnitus macht Stress

Viele von Tinnitus Betroffene leiden an Schlafstörungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen und an extremen psychischen Belastungen durch die mangelnde Ruhe. Diese Stressoren können natürlich auch weitere körperliche Probleme verursachen (Verspannungen und hierdurch bedingte Durchblutungsstörungen), was den Tinnitus weiter begünstigt.

Wie viele Menschen leiden an Tinnitus?

Tinnitus gehört mit zur Zeit mehr als 1 Millionen potentiell behandlungsbedürftigen PatientInnen zu den häufigsten Erkrankungen im HNO-Bereich.

Das Vorgehen bei der Stimmig-sein- Methode

Selbst tönen und Klänge entwickeln, die dem Ohr helfen
Selbst tönen und Klänge entwickeln, die dem Ohr helfen

Schulung der Hörwahrnehmung

Ein zentrales Augenmerk liegt in der Stimmig sein -Methode auf einer Schulung der komplexen der Hörwahrnehmung. Man lernt die Vielfalt der Obertöne in Instrumenten und im eigenen Stimmklang kennen und wird geschult auf das Hören von sogenannten Gesangsformanten (Obertongruppen um 3000, 5000 und 8000 Hz). Vielfach ist die Frequenz des Tinnitus genau im Bereich der Gesangsformanten – jener Frequenzen, die für für eine leistungsfähige Stimme benötigen.

Bei KlientInnen mit Tinnitus bieten wir zudem das Besingen mit einer Stimme mit Gesangsformaten an, da eine voll-ausgebildete funktionale Stimme mit Gesangsformanten und Vibrato das Ohr und das Gehirn auf vielfältige Weise stimuliert und wichtige Funktionen des Gehörs und den Körpertonus reguliert. Nähere Erläuterungen hierzu weiter unten.

Eine andere – oft hilfreiche – Herangehensweise, ist es, die Ohrgeräusche im eigenen Obertonspektrum der Stimme wieder zu finden und sogar zu fördern. Verblüffenderweise erleben wir durch diese Maßnahme einerseits eine Optimierung der Stimmfunktion, andererseits ein Nachlassen oder sogar das Verschwinden der Tinnitusfrequenz.

Die klangtherapeutische Wirkung der Stimmig-sein- Methode

In der Stimmig-sein- Methode wird mit obertonreichen Klängen und dabei speziell mit den drei Gesangsformantenfrequenzen von 3000, 5000 und 8000 Hz gearbeitet – da obertonreiche Klänge vom Ohr bevorzugt werden und insbesondere die genannten Frequenzen bei allen Menschen durch verschiedene Mechanismen im Mittelohr verstärkt werden.
Das Hören von und das Singen mit diesen Gesangsformanten führt über neurologische Wege zu einer Verbesserung der Hörverarbeitung, das heißt, es führt zur Dämpfung lauterer, tiefer und isolierter Töne und zur Verstärkung von komplexen und obertonreichen Klängen. Die Eustachische Röhre kann sich unter dem Einfluss von Gesangsformanten öffnen (was auch hilfreich bei chronischen Mittelohrkatharren ist), was aber auch zu idealen Druckverhältnissen im Mittelohr sorgen kann.
Auch führt das Hören von Gesangsfomanten zu einer Normalisierung des Tonus (Spannungsgrad der Muskeln) im gesamten Körper – das heißt: primäre oder sekundäre Tinnitusauslöser im Bereich von Verspannungen im Kiefer- und Halswirbelbereich können durch die klangtherapeutische Wirkung dieser Klänge abgebaut werden. (vgl. Feuerstein: Stimmig sein, Junfermann 2000).

Spezielle Auswirkungen auf die Hörverarbeitung

Ein weiterer Effekt ist die Dämpfung tieferer Frequenzen, was bei tieffrequenten Tinnitustönen hilfreich sein kann. Aber auch bei einem hohen Tinnituston kann diese Arbeit sehr hilfreich sein:
Da man sich als Tinnitusbetroffene/r durch die negativen Gefühle zunehmend auf die störende Frequenz konzentriert, führt dies zu einer Verstärkung der efferenten (vom Gehirn gesendeten) Hörsignale für diese Frequenz, was den Ton subjektiv lauter werden lässt. Auch kommt es bei einer dauerhaften Konzentration auf diese Tinnitusfrequenz zu einer Veränderung von Hirnregionen, so dass dauerhaft ein Ohrgeräusch wahrgenommen wird. Dabei tritt der Tinnituston durch die negative Aufmerksamkeit sehr isoliert hervor, andere Höreindrücke werden unterdrückt – eine Leistung unseres Gehirns.
Mit dem Erlernen einer anderen Hörwahrnehmung, in der bewusst auf die komplexe Welt der Obertöne eines Klanges bzw. der eigenen Stimme gelauscht wird, tritt der einzelne Tinnituston in den Hintergrund und reiht sich wieder gleichberechtigter neben anderen Tönen ein. Durch die Stärkung der Tinnitusfrequenz im eigenen Stimmklang und der erlebten positiven Auswirkungen für die eigene Stimme, schwächt sich zudem die negative Konzentration auf die gehörte Frequenz ab.

Die psychologische Wirkung der Stimmig-sein-Methode

Desweiteren bietet sich die psychointegrale Herangehensweise der Stimmig-sein- Methode an.
Wir lassen die KlientInnen insbesondere einen emotionalen Bezug zur Störfrequenz herstellen, was durch spezielle Techniken der Stimmig-sein- Methode geschieht. Aber auch andere alltägliche Probleme und Stressoren, die den Tinnitus mitbedingt haben könnten, können in einer Beratung mit der Stimmig-sein- Methode bearbeitet werden.

Verblüffend kann es auch sein, wenn durch die Hörbarmachung der Störfrequenz im eigenen Klangspektrum ein emotionaler Bezug zu dieser Frequenz hergestellt werden kann und Parallelen zum eigenen Leben gefunden werden. Manche KlientInnen erleben, dass die störende Frequenz – integriert in den eigenen Klang – ungekannte psychische wie klangliche Potenziale freilegen kann und sich ein bisher nicht gelebtes Gefühl (z.B. Wut)  im neuen Stimmklang ausdrücken kann.

Auch wird durch das Zulassen der Tinnitusfrequenz im eigenen Stimmklang aus einer Ohnmacht des diesen-Ton-ertragen-müssens ein Machtempfinden, diesen Ton nach außen hörbar werden zu lassen und hierdurch auch ein Stück Kontrolle wieder zu gewinnen.

In vielen Tinnitustherapien wird verhaltenstherapeutisch mit Entspannung und gleichzeitiger Zuspielung der Tinnitusfrequenz gearbeitet, um die Folgen der negativen Besetzung der Frequenz zu beheben und damit den Tinnitus abzuschwächen oder zu heilen.

In der der Stimmig-sein-Methode wird diese Desensibilisierung nicht über konventionelle Entspannungsmethoden, sondern direkt über das Hören von obertonreichen Klängen und das Erleben der positiven Auswirkungen eben jener belastenden Störfrequenz geleistet.

Zusätzliche stimmintegrale Lebensberatung kann weitere Stressoren im derzeitigen Leben bearbeiten und bewältigen helfen und den Kreislauf von Stress – Tinnitus – Stress unterbrechen.

Stunden-Dauer: 45 – 60 Minuten

Gesangsunterricht

Selbst tönen und Klänge entwickeln, die dem Ohr helfen

Zunächst wird im Gesangsunterricht mit der Stimmbildung nach der Stimmig-sein-Methode® begonnen. Dabei können je nach Bedarf eher funktionale oder eher psychointegrale Herangehensweisen sinnvoll sein. Die Stimmbildung führt zu einer Flexibilisierung und Stärkung der gesamten Stimmfunktion, also sowohl für die Singstimme als auch für das Sprechen. Meist merkt man unmittelbar Veränderungen in beiden Bereichen.

Ist der neue Klang schon relativ gefestigt, beginnen wir im Gesangsunterricht mit der Übertragung auf musikalische Herausforderungen, das heißt,  den funktionalen Klang bei verschiedenen Vokalen und Konsonanten und in verschiedenen Tonhöhen beizubehalten. Außerden wird im Gesangsunterricht eine funktionale Stimmdynamik entwickelt: die Stimme lauter und leiser werden zu lassen ohne Atemdruck oder plötzliches Verhauchen beim Leise-Singen. Auch können Sie lernen, wie Sie die verschiedenen Tonhöhen ohne Anstrengung singen können (insbesondere ohne Anstrengung in die Höhe singen) und bei tiefen Tonlagen nicht „unter dem Ton“ zu landen.
Größere Herausforderungen sind dann das Erlernen von musikalischen Stilmitteln wie Triller, das Legato-Singen oder das Staccato-Singen und der richtige Ausdruck je nach Genre.

Notenkenntnisse sind im Prinzip nicht erforderlich, da die meisten Menschen lieber nach Gehör singen. Bei Interesse kann Ihnen aber auch das Lesen von Noten im Gesangsunterricht beigebracht werden.

Unterrichtsdauer: 45 – 60 Minuten
Preise: auf Anfrage