Musikalität

Viele Menschen gehen davon aus, dass eine gute Stimme angeboren sei und dass die Fähigkeit, zu singen und Töne zu treffen, nicht erlernbar ist.

Obwohl es stimmt, dass wir auch von dem geprägt sind, welche Vorerfahrungen an uns weiter vererbt worden sind, können diese Möglichkeiten entweder verkümmern oder sie können geschult werden. Andersherum ist es aber auch möglich, auch nach Generationen von Vorfahren, die sich nicht mit Musik beschäftigt haben, erstmals damit anzufangen.

In der Regel kommen Kunden erzählen uns KundInnen aber nicht, wie musikalisch oder unmusikalisch ihre Eltern gewesen sind, sondern das Urteil über Musikalität trifft in der Regel jemand anders – z.B. ein/e GrundschullehrerIn, die/der ein Kind aus dem Chor nimmt, da es „unmusikalisch“ sei – oder ein Bruder, der sagt: „hör auf zu singen, das klingt ja wie eine Gießkanne!“ oder aber auch Eltern, die ihren Kindern jede Lautäußerung als störend verbieten.

Die Folge ist dann meist ein frühes Verstummen – meist nicht nur im Bereich des Gesanges.

Dass Kinder von Anbeginn ihre „Musikalität unter Beweis stellen, indem sie grade singen oder dass sich eine schöne Stimmen von Anfang an zeigt, ist ein Gerücht. Die meisten Kinder singen anfangs schief – Übung macht eben auch hier den Meister. Hinzu kommen Singvorbilder – heutzutage können auch viele Erwachsene nicht mehr frei und locker singen und bringen Kindern eher ein Gröhlen, denn echtes Singen bei, was von den Kindern unbewusst nachgeahmt wird, so wie sie in eine regionale Sprechmelodie oder einen Dialekt ebenso selbstverständlich hineinwachsen.

Die Verspannungen, die sich durch das Nachahmen und durch die Angst, falsch oder hässlich zu singen, bilden, sind meist die eigentliche Ursache für falsches Singen. Diese Verspannungen werden in der Stimmig-sein- Methode® wieder abgebaut.

Die Fähigkeit der Stimme über das Vibrato und über die Gesangsformanten zur Selbstregulation zu finden, sind hingegen bei allen Menschen angeboren. Das Ohr verstärkt ebendie Frequenzen (3000, 5000 und 8000 Hz), die man für die Stimme benötigt, um einen funktionalen Klang herzustellen. Auch das Vibrato entwickelt sich von selbst, wenn man dies nicht durch Verspannungen verhindert. Mit zusätzlicher Gehörbildung ist dann das Treffen von Tönen ebenfalls kein Problem mehr.

So hatten wir schon unmusikalisch geglaubte Menschen, die einen Stimmumfang von einer kleinen Terz in der Bruststimme hatten und nach dem Unterricht schließlich mit einem großen Tonhöhenumfang im Chor mitsingen konnten.