Archiv der Kategorie: Stimme & Psyche

Stimme & Entspannung

Termin: Derzeit ist kein Seminar geplant – bitte bei Interesse im Institut melden.

Um eine funktionale Stimme entwickeln zu können, ist es wichtig, dass der Körper möglichst frei von überflüssigen Spannungen ist. Die meisten Menschen haben Fehlhaltungen und Dauerverspannungen im Körper, die sowohl von falschen Bewegungsabläufen wie einer falschen Stimmtechnik stammen können als auch psychisch verursacht sein können.

Umgekehrt verschafft uns ein funktionaler Klang auch ein angenehmes Wohlgefühl und bringt durch seine Schwingungen Entspannung in den Körper. Die funktionalen Klanganteile Vibrato (Wechsel der Grundschwingung bei ca. 5 Hz) und Brillanz (Gesangsformanten bei 3000, 5000 und 8000 Hz) bringen den Körper zum Mitschwingen (Resonanz) und lösen so auch zahlreiche Verspannungen auf.

In diesem Seminar werden wir uns daher mit den Auswirkungen von entspannenden bzw. spannungsausgleichenden Körperübungen auf den Klang und umgekehrt mit den entspannenden Wirkungen des Klanges auf den Körper beschäftigen und so Wege zu einer funktionalen Stimme beschreiten.

Im Seminar wird das Thema des Wochenendes sowohl in Gruppenarbeit bearbeitet als auch im Einzelunterricht (vor der Gruppe) vertieft.


Vertiefungsseminar Stimmpräsenz & Eigenmacht

Termin

Bitte beachten: erst im Jahr 2021!
30.-31. Oktober 2021

Zeiten

Samstag: 10:30 – 18:00 Uhr
Sonntag: 10:00 – 13:15 Uhr
mit Pausen

Kosten

Privatkunden 225,- Euro

Anmeldeschluss

Bitte melden Sie sich bis spätestens 3 Wochen vor dem Seminar an. Bei späteren Anmeldungen bitte beim Institut nachfragen, ob noch Plätze frei sind.

Inhalt des Seminars

In diesem Seminar geht es um die Themen Stimmpräsenz und „Eigenmacht“.

Der Begriff „Eigenmachtsbedürfnisse“ seht in der Stimmig-sein-Methode für Bedürfnisse, die den eigenen Bereich betreffen. Die Fähigkeit, seine „Eigenmachtsbedürfnisse“ zu kennen und für seine „Eigenmacht“ einzustehen, ist eine wichtige Voraussetzung für das Entwickeln einer funktionalen Stimme.

Stimmlich zeigt sich der Zustand der Eigenmacht durch die Fähigkeit, eine sonore und voluminöse Stimme einzunehmen. Mit diesem Raum in der Stimme wird man mehr von anderen in dem, was man sagt, wahrgenommen und kann Angriffen gelassener entgegen treten.
Aber die Sonorität ist nicht der einzige Indikator für einen Menschen, welcher gut in seiner Eigenmacht ist.
Klanglich äußert sich dies auch durch die „Klangordner“ Vibrato und Brillanz (Synonym für Gesangsformanten), welche nur entstehen können, wenn die Phonation frei von den Mechanismen der Schutzfunktion des Kehlkopfs ist. Wenn man die eigene Brillanz stärkt, stärkt man auf psychischer Ebene gleichzeitig die Sensibilität für Emotionen: Man kann dann sowohl seine eigenen Bedürfnisse besser wahrnehmen als auch eine stärkere Sensibilität für seine Umgebung entwickeln und wahrnehmen, ob man eine eigenmachtsstärkende Umgebung hat oder ob Angriffe auf die Eigenmacht drohen.
Nimmt die Sensitivität für die eigenen Bedürfnisse ab und übergeht man auch die Eigenmachtsbedürfnisse seiner Mitmenschen, hört man dies an der Abnahme des Obertonreichtums. Sensitivität für die Eigenmachtsbedürfnisse ist die Voraussetzung dafür, dass man effektiv Eigenmacht einnehmen und eine funktionale Klangfülle entwickeln kann.
In der psychointegralen Arbeit der Stimmig-sein-Methode® arbeiten wir sowohl mit der Schärfung der Hörwahrnehmung für die hohen Frequenzen im Klang als auch mit der Schärfung der Wahrnehmung für die eigenen Bedürfnisse. Dabei werden für eine authentische Eigenmachtsarbeit die Gefühle und Gedanken im sogenannten „Klangstellen“ mit dem Klang „abgeglichen“ – so kann man sicher sein, dass die Empfindungen „stimmig“ sind und es sich nicht nur um Gedanken handelt, die den eigenen Vorstellungen, wie man zu fühlen hätte, entsprechen.
Im Seminar wird das Thema des Wochenendes sowohl in Gruppenarbeit bearbeitet als auch im Einzelunterricht (vor der Gruppe) vertieft.

Inhalte des Seminars:

  • Über funktionale Stimmarbeit zu einer größeren Stimmfülle (Lautstärke und Sonoriät) finden
  • Eine verbesserte Körperresonanz für den Klang schaffen
  • Brillanz und Vibrato auszubauen und zu verbessern
  • Die Unabhängigkeit der Stimme von der Schutzfunktion des Kehlkopfes
  • Typische Kompensationsmechanismen abbauen
  • Anbahnung einer ruhigen und vertieften Atmung
  • Hindernisse, welche der „Eigenmacht“ noch im Wege stehen zu analysieren
  • Typische „Eigenmachtslücken“ aufdecken
  • Eigenmachtsstärkende Gedanken in ihrer Wirkung auf die eigene Stimmpräsenz zu erproben.

Zielgruppe

Dieses Vertiefungsseminar richtet sich an alle Personen, die ihr Sprechen oder ihr Singen verbessern möchten und offen für die psychointegrale Arbeit mit der Stimmig-sein-Methode sind.

Das Vertiefungsseminar richtet sich auch an Therapeutinnen und Therapeuten aus dem Bereich der Logopädie bzw. Sprachheilpädagogik, der Psychologie und der Musiktherapie sowie an Gesangslehrer, Chorleiter, Stimmbildner, Atemtherapeuten, Sprecherzieher, Ärzte usw.

Da der Umgang mit der eigenen Stimme und der eigenen Psyche die Voraussetzung für eine spätere Anwendung der Stimmig-sein-Methode bei eigenen Klienten ist, wird der Schwerpunkt der Arbeit im praktischen Teil auf das Erleben der eigenen Stimme und das Kennenlernen eigener Themen sowie auf die Hospitation bei der Arbeit anderer Gruppenteilnehmer gelegt.

Fortbildungspunkte

Logopädische und musiktherapeutische Berufsgruppen erhalten pro Vertiefungsseminar 11 Fortbildungspunkte (11 Einheiten a 45 Minuten).

Einführungsseminare

„Stimmig sprechen & singen“

Einführungsseminar Gruppenarbeit
Einführungsseminar Gruppenarbeit

Termine der Einführungsseminare

1. Halbjahr 2023:
E1-2023: 17.- 18. 06. 2023

Es kann sein, dass noch weitere Termine im zweiten Halbjahr folgen. Wegen der Coronapandemie planen wir dies gegebenenfalls erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Zeiten

Samstag: 10.00 – 13:15 und 14:45 – 17.45 Uhr
Sonntag: 10.00 – 13.00 und 14:00 – 16:15 Uhr

Kosten

PrivatkundInnen: 260,- €, GeschäftskundInnen: 360,- €, Studierende (etc.): 190,- €
(Zur Unterscheidung zwischen PrivatkundInnen und GeschäftskundInnen bitte AGBs beachten). Informationen zu Rabatten erhalten Sie hier.

Verbindlichkeit der Seminare und Stornierung

Anmeldungen sind verbindlich. Stornierungen sind nur bis zum Anmeldeschluss möglich, wenn Sie einen zusätzlichen Stornierungszuschlag ausgewählt haben, welcher bei einer Stornierung einbehalten wird.  Fälle von höherer Gewalt sollten Sie über eine Seminarversicherung absichern. Ausführlichere Informationen erhalten Sie hier.

Fortbildungspunkte

Logopädische und musiktherapeutische Berufsgruppen erhalten für ein Einführungsseminar 13 Fortbildungspunkte.

Inhalte des Einführungsseminars

Im Einführungsseminar werden Sie die Grundlagen der Stimmig-sein-Methode® in Theorie und Praxis kennen lernen, welche für den Besuch der Vertiefungsseminare und der  Ausbildung notwendig sind.
Aber das Einführungsseminar ist auch für andere interessierte Personen gedacht, die die Methode kennenlernen und Erfahrungen mit der eigenen Stimme machen möchten.
Der Unterricht findet sowohl als Gruppen- als auch als Einzelunterricht in der Gruppe statt.

Das erwartet Sie:

  • Vortrag mit ersten praktischen Übungen
  • Hörwahrnehmung verbessern: Erleben Sie Vibrato und Brillanz (Gesangsformanten) in Instrumenten, anderen Stimmen und in der eigenen Stimme
  • Selbstorganisation der Stimme über Klangcode Brillanz und Vibrato
  • Spannungsregulierung (Eutonus) der Phonationsmuskulatur und der Artikulationsmuskulatur
  • Eigenmacht & Stimme: wie Sie Ihre Eigenmacht erfahren und verbessern können und wie sich dies auf die Stimme auswirkt
  • Einzelunterricht vor der Gruppe: hier werden Sie die Möglichkeit haben, ganz spezifische Themen zu bearbeiten. Bei größeren Gruppen wird der Einzelunterricht in Kleingruppen (wechselnd parallel zur Gruppenarbeit) angeboten.

Zur Stimmig-sein-Methode®

Die Stimmig-sein-Methode® ist eine funktionale Gesangspädagogik und ein Funktionales Stimmtraining mit einem psychointegralen Anteil.
Die Stimmig-sein-Methode® wird im Funktionalen Gesangsunterricht, in der Funktionalen Stimmbildung, in der Stimmtherapie und in der Musiktherapie bzw. in der psychologischen Beratung eingesetzt.

Die Stimmig-sein-Methode® arbeitet mit einer systemischen Selbstorganisation der Stimme:

Die Selbstorganisation der Stimme wird über eine bewusste Hörweise ausgelöst:

Im Ohr liegt ein obertonreicher „Klangcode“ verankert, der – wenn wir ihn wahrnehmen – eine Verbesserung des Tonus (Spannungsgrad der Muskeln) im gesamten Körper bewirkt. Dadurch werden funktionale Abläufe wie z.B. das Zusammenspiel der Kehlkopfmuskeln, Atmung, Haltung usw. harmonisiert (Funktionale Selbstorganisation).

Doch Stimme ist mehr als nur das perfekte Zusammenspiel verschiedener Muskeln:

In der Stimme drücken sich auch Stimmungen oder Unstimmigkeiten aus:
Wenn wir nicht mit uns im Einklang sind, wird die Schutzfunktion der Kehle (z.B. als “Kloß im Hals”) innerviert, was den Klang angestrengt und gepresst klingen lassen kann. Wenn wir jedoch eigenmächtig und authentisch unsere „innere Stimme“ sprechen lassen, bekommen wir einen raumgreifenden und gleichzeitig anstrengungslosen Klang. Diese Zusammenhänge macht sich die Stimmig-sein-Methode® zunutze, indem man über das bewusste Hören des Stimmklangs eine bessere Wahrnehmung für die eigenen Bedürfnisse und Gefühle entwickelt und so die „innere Stimme“ stimmlich wie psychisch befreien kann. (Psychointegrale Selbstorganisation).
Die Stimmig-sein-Methode® ist ein ressourcenorientierter Ansatz, der trotz – bzw. gerade wegen – des Fehlens von Leistungs- und Talentdenken große Stimmen hervorbringt und  sich für alle Menschen (Laien wie Profis) eignet, die ihre Stimme weiterentwickeln und mit ihr stimmig werden wollen. Nähere Informationen zur Stimmig-sein-Methode® erhalten Sie hier.

Zielgruppe des Einführungsseminars

Das Einführungsseminar richtet sich an alle Personen, die ihre Stimme verbessern oder etwas über den Zusammenhang zwischen Stimme und Psyche erfahren möchten.

Insbesondere im Berufsalltag sind viele Menschen auf ihre Stimme angewiesen:
In Sprechberufen aller Art wie beispielsweie als Anwalt /Anwältin, Callcenteragent oder als Lehrer /Lehrerin oder Verkäufer/in, bei Sängerinnen und Sängern, Schauspielerinnen und Schauspielern ist der funktionale Einsatz der Stimme ein wichtiges Medium der Kommunikation und des Auftretens.

Das Einführungsseminar richtet sich auch an Therapeutinnen und Therapeuten aus dem Bereich der Logopädie bzw. Sprachheilpädagogik, der Psychologie und der Musiktherapie sowie an Gesangslehrerinnen und -lehrer, Chorleiterinnen und Chorleiter, Stimmbildner und Stimmbildnerinnen, Atemtherapeut /innen, Sprecherzieher /innen, Ärtzte, Ärztinnen usw.

Da der Umgang mit der eigenen Stimme und die Hörarbeit  die Voraussetzung für eine spätere Anwendung der Methode bei eigenen Klienten ist, wird der Schwerpunkt des Einführungsseminars im praktischen Teil auf das Erleben der eigenen Stimme und das Kennenlernen eigener Themen sowie auf die Hospitation bei der Arbeit anderer Gruppenteilnehmer gelegt.
Daher ist das Seminar auch von Laien und Privatpersonen buchbar, die einen Zugang zu ihrer eigenen Stimme finden möchten.

Seminar-Anmeldung

Zur Anmeldung bitte hier klicken

Stimmige Rhetorik

Wir bieten auch Rhetoriktrainings an.

Allerdings geht es bei uns nicht wie bei vielen anderen Rhetoriktrainings nicht um eine „So-tun-als-ob-Rhetorik“. Wir entwickeln mit Ihnen eine für Sie „stimmige Rhetorik“.

Das bedeutet, dass in die Lage versetzt werden sollen, Ihre eigenen Positionen besser zu vertreten, ihre Fähigkeiten besser darstellen zu können oder auch zu erkennen, wenn Sie hinter Dingen, die sie vertreten möchten oder sollen, nicht stehen können.

Manchmal ist es allerdings im Berufsalltag wichtig, auch dann überzeugend aufzutreten, auch wenn man nicht völlig von der Sache überzeugt ist, zum Beispiel, weil der Arbeitgeber diese Anforderungen an Sie als Arbeitnehmer stellt.

Aber auch in diesem Falle lassen sich häufig Wege entwickeln, die dazu führen, dass Sie sich mehr mit Ihrer Aufgabe verbinden können, damit Ihre Stimme  Sie nicht im entscheidenden Moment verlässt.

Unterrichtsdauer: 45-60 Minuten

Psychointegrale Stimmbildung

Psychointegrale Stimmbildung: Eine Kundin schiebt einen Klotz aus ihrem vorgestellten Eigenmachtskreis und tönt dabei
Klangstellen

Psychointegrale Stimmbildung  ist ein Teil der Stimmig-sein-Methode. Hier lernen Sie die emotionale Bedeutung Ihrer Stimmanteile kennen. Dabei lernen Sie,  die Gefühle aus Ihrem Klang herauszuhören und so einen Zugang zu sich selbst mithilfe der Stimme zu bekommen.

Der Begriff der Eigenmacht in der Psychointegralen Stimmbildung

Außerdem können Sie mithilfe der Stimme ihre „Eigenmacht“ wiederherstellen: Der Begriff der Eigenmacht ist in der Stimmig-sein-Methode® kann auch mit dem Wort Selbstbestimmung umschrieben werden.

Klangstellen in der Psychointegralen Stimmbildung

Beim sogenannten „Klangstellen“ finden Sie über die Stimme mithilfe des Klanges heraus, mit welchen vorgestellten Handlungsalternativen Sie ihrer Eigenmacht näher kommen und welche Sie in ihrer Eigenmacht beschränken. Zum Beispiel können Sie bei einer Form des „Klangstellens“ symbolisch Dinge oder Gedanken, die Ihre Eigenmacht angreifen und von denen Sie sich distanzieren möchten, aus Ihrem Eigenmachtskreis herausschieben und sich damit symbolisch mehr der Eigenmacht nähern und gleichzeitig ihre Stimme  befreien (siehe Foto).

Die psychointegrale Stimmbildung ist ein wichtiger Schritt, wenn bestimmte funktionale Probleme sich über den rein funktionalen Weg nicht lösen lassen, weil psychische Themen dem entgegen stehen.

Dauer des Coachings: 60 Minuten.

Stimme & Psyche

Über die Psyche Zugang zur Stimme finden

Stimme & Psyche hängen zusammen. Denn Stimme ist mehr als nur das perfekte Zusammenspiel verschiedener Muskeln: auch die Psyche hat einen enormen Einfluss auf die Stimme.
Im Singen und Sprechen drücken sich auch Stimmungen oder Unstimmigkeiten aus:

In Forschungen des Stimmig-sein-Instituts konnten wir nachweisen, dass die Tatsache, dass sich das psychische Befinden im Stimmklang widerspiegelt, auf die körperliche Schutzfunktion des Kehlkopfs zurückführen lässt. Der Kehlkopf ist in erster Linie dafür da, uns vor dem Verschlucken zu schützen und damit unser tägliches Überleben zu sichern. Die Enge, die im Kehlkopf und im Ansatzrohr beim Schlucken entsteht, wird aber auch bei psychisch bedrohlichen Situationen aktiv: der berühmte Kloß im Hals ist eine körperliche Reaktion auf eine psychische Bedrohung.
Wenn wir nicht mit uns im Einklang sind, wird also die Schutzfunktion der Kehle (z.B. als “Kloß im Hals”) innerviert, was den Klang angestrengt und gepresst klingen lassen kann.

Die Schutzfunktion des Kehlkopfes ist auch aktiv, wenn wir uns verschluckt haben. Dann husten wir, um die Flüssigkeit oder Speise durch einen starken Atemdruck wieder loszuwerden.
Diese Mechanismen erleben wir auch, wenn wir versuchen, etwas psychisch Bedrohliches, etwas, was uns ärgert oder was uns „in den falschen Hals geraten ist“, wieder loszuwerden. Zu der Enge der Schutzfunktion des Kehlkopfs gesellt sich eine starke Ausatmung, die die Stimme laut und gepresst werden lässt und dem Gegenüber signalisiert, dass wir wütend sind und nicht bereit sind, diesen Angriff auf unser Wohlbefinden zu dulden.

Wenn wir das Gefühl haben, uns nicht oder nicht adäquat schützen bzw. wehren zu können, wird auch die körperliche Schutzfunktion des Kehlkopfs teilweise oder ganz außer Kraft gesetzt. Das heißt: wenn wir uns ohnmächtig fühlen, wird die Stimme verhaucht oder sogar tonlos – es verschlägt einem vor Schock die Sprache.

Wenn wir uns jedoch gut um unsere eigenen Bedürfnisse kümmern können – wir sprechen in der Stimmig-sein-Methode® von dem zustand der „Eigenmacht“,  wenn wir authentisch unsere “innere Stimme” sprechen lassen können, bekommen wir einen raumgreifenden und gleichzeitig anstrengungslosen Klang. Dieser Klang äußert sich über einen „funktionalen“ Stimmklang. Das heißt: die Kehle wird von überflüssigen Spannungen befreit, die Stimme wird obertonreich, sie entwickelt ein Vibrato und eine sehr gute Resonanz.

Was bedeutet dies für Sie?

Diese Zusammenhänge können Sie sich in der Stimmig-sein- Methode® zunutze machen, indem Sie über das bewusste Hören des Stimmklangs eine bessere Wahrnehmung für die eigenen Bedürfnisse und Gefühle entwickeln können und über die Stimme herausfinden können, was für Sie stimmig ist.
Neben den positiven Effekten für das eigene Leben können Sie so langjährige oder aktuelle stressbedingte Stimmprobleme auflösen (psychointegrale Selbstregulation). Durch diesen psychointegralen Stimmansatz entwickelt sich eine klangvolle, raumgreifende und belastbare Stimme.
Der stimmintegrale Einzelunterricht dauert 60 Min. Kosten auf Anfrage.

Mehr zu Psychointegraler Stimm- und Gesangsunterricht

Über die Stimme Zugang zur Psyche finden – Stimmintegrale Lebensberatung

Man könnte sich denken: wozu braucht man bei einer psychologischen Beratung eigentlich noch die Stimme? Reicht nicht auch das Gespräch?
Häufig reicht tatsächlich das psychologische Gespräch. Die Stimme als erlebnisaktivierendes Element im Gespräch kann Ihnen jedoch zusätzlich helfen, direkten Kontakt zu Ihren Gefühlen und Ihren Körperempfindungen zu bekommen. Die Beraterin kann Ihnen bei ungelösten Problemen Orientierung und Hilfe für die eigene Lösung geben, z.B. durch die Anwendung von Gesprächstechniken mit dem Ziel, Sie bei Ihrer eigenen Lösungsfindung zu begleiten. Wenn es Ihnen dann trotzdem noch schwer fällt, eine Lösung zu finden oder sich zwischen verschiedenen Lösungen zu entscheiden, kann Ihnen dann das Einbeziehen Ihrer Stimme mit der Stimmig-sein- Methode® in der Beratung helfen, die für Sie momentan richtige Lösung zu finden. Denn Ihre Stimme hat eine sehr direkte, unmittelbare Verbindung zu Ihren Gefühlen und ist damit ein sehr sensibler Messfühler für eigene Emotionen und kann somit ein Wegweiser im Dschungel der verschiedenen Lösungsmöglichkeiten sein. Und Ihre Gefühle sind wichtig als Bewertungsmaßstab für die Stimmigkeit einer Lösung. So merkt man durch die Arbeit mit der Stimme meist schnell, wenn man sich vom Kopf her für die falsche Lösung entschieden hat oder wenn eine in vielen Teilen gute Lösung in einigen Punkten noch nicht ganz stimmt oder auch wenn der Zeitpunkt der Umsetzung einer guten Lösung für einen selbst noch nicht stimmig ist.
Diese Erfahrung wird in der stimmintegralen Paarberatung ebenfalls genutzt, um bei konkreten Problemen eine für beide stimmige (Kompromiss-) Lösung zu finden, und dabei so zu einem „Einklang“ zu kommen.
Die Einzelberatung dauert 60 Minuten, Paarberatung in der Regel 120 Minuten. Kosten auf Anfrage.

Stimmig-sein-Methode®

Die Funktionale Selbstorganisation der Stimme in der Stimmig-sein-Methode

Hängt eine gute Stimme von einem angeborenen Talent ab?
Oft wird davon ausgegangen, dass eine schöne Stimme allein sogenannten “Talentierten” vorbehalten sei. Menschen, die schief singen oder nur einen geringen Tonhöhenumfang haben, werden in herkömmlichen Gesangsmethoden häufig von vorneherein aussortiert. Auch Sprechern (z.B. Rundfunksprechern) sagt man häufig eine angeborene Stimmfülle nach. Die Stimme ist zwar auch bedingt angeboren, sie ist aber sehr viel veränderbarer, als gemeinhin angenommen.
Tatsache ist aber, dass eine klangvolle und leistungsfähige Stimme über eine angeborene Selbstorganisationsfähigkeit des Körpers bzw. der Stimme prinzipiell allen Menschen zugänglich ist.

Die systemische Selbstorganisationsfähigkeit der Stimme über Obertongruppen
(Gesangsformanten):

Die Selbstregulation der Stimme wird über eine bewusste Hörweise ausgelöst:
Im menschlichen Ohr werden bestimmte Obertöne verstärkt: diese liegen bei 3000, 5000 und 8000 Hertz. Treten diese Obertöne in der eigenen Stimme  im Klangspektrum lauter hervor (sogenannte Gesangsformanten), so klingt die Stimme sehr brillant, raumgreifend und tragfähig. Gleichzeitig führt das Hören dieser Gesangsformanten dazu, dass über einen neurologischen Weg die Abstimmung der Muskeln verbessert wird: Muskeln, die wir zum Singen und Sprechen brauchen, werden so rein über das Hören der Gesangsformanten besser koordiniert. Dies führt dazu, dass sich die vielen Muskeln, die an der Stimmgebung beteiligt sind (immerhin ca. 100 Muskeln!) miteinander harmonisieren können. Das Ergebnis ist ein müheloses und dennoch voluminöseres Sprechen und Singen und eine leistungsfähigere und flexiblere Stimme.

Die systemische Selbstorganisationsfähigkeit der Stimme über das Vibrato:

Auch das Vibrato hat diesen Effekt: das Vibrato ist eine angeborene Stimmschwankung um ca. 6 Hertz (Pulse pro Sekunde). Menschen, die ohne Vibrato singen, unterdrücken diesen für die Muskeln wichtigen Stimmrhythmus, indem sie die Stimmmuskulatur zu sehr anspannen, was zu Anstrengungsgefühlen oder bei intensivem Singen sogar zu organischen Stimmstörungen wie Sängerknötchen führen kann. Das Vibrato zuzulassen fördert wiederum über einen neurologischen Weg die bessere Koordination der Muskeln und es entspannt uns fühlbar. Auch verhilft das Vibrato der Stimme zu einer nie geahnten Leichtigkeit und einem großen Stimmvolumen.

Körperübungen in der Stimmarbeit:

Zusätzlich zu der Verbesserung der Hörwahrnehmung, wird am Abbau von Verspannungen gearbeitet, die – leider nicht selten – in anderen Stimmmodellen antrainiert wurden und der Stimme schaden: so braucht eine gute Stimme es nicht, „gestützt“ zu werden – meist pressen die Sänger die Luft mit der Bauchmuskulatur heraus, was die Stimmlippen zu sehr belastet. In manchen Methoden geht man auch davon aus, dass nur ein weit geöffneter Kiefer oder eine starke Artikulation zu einem guten Klang verhelfe – in Wirklichkeit macht eine starke Artikulation die Arbeit des Kehlkopfs über Muskelketten unflexibel.
Im funktionalen Gesangsunterricht bzw. in der Funktionalen Stimmbildung werden daher auch allgemeine Verspannungen (wieder) abgebaut, damit eine Grundlage für die Selbstorganisation der Stimme geschaffen werden kann. Wenn sich dann – unterstützt durch Hörwahrnehmungsübungen –  in der Stimme die ersten Obertöne und das Vibrato entwickeln, können diese die Selbstorganisation der Stimme auslösen.

Psychointegrale Selbstorganisation der Stimme in der Stimmig-sein-Methode

Stimme und Emotionen

Doch die Stimme drückt auch Emotionen aus. Viele Redewendungen „singen eine Lied“ davon: man spricht vom „Kloß im Hals“ bei Angst, vom stimmig oder unstimmig sein, von Stimmungen oder von stimmungsvollen Anlässen. Manchmal bekommt man einen „Hals“ vor Wut oder es verschlägt einem in „tonlosem Entsetzen“ die Sprache. Dass Stimme und Psyche miteinander in einer engen Verbindung stehen, ist also eine Volksweisheit. In der Stimmig-sein- Methode® haben wir die Gründe für diese enge Beziehung zwischen Stimme und Psyche auch wissenschaftlich erforscht und die Erkenntnisse praktisch umgesetzt.

Warum sich die Psyche in der Stimme ausdrückt

Der Kehlkopf ist nicht nur ein Kommunikationsinstrument, sondern in erster Linie dazu da, die Luftröhre von der Speiseröhre zu trennen. So öffnet er sich, wenn wir atmen möchten und verschließt sich, wenn wir essen und trinken, damit wir uns nicht verschlucken – ein überlebenswichtiger Mechanismus. Diese physiologische Schutzfunktion macht sich aber auch psychisch bemerkbar: wenn wir uns bedroht fühlen, wird es ebenfalls eng in der Kehle: wir bekommen den typischen Kloß im Hals und die Stimme wird eng. Wenn wir wütend sind, reagiert unsere Stimme nicht viel anders, als wenn wir schon etwas „in den falschen Hals bekommen“ hätten, wir brüllen den Menschen mit genau denselben Muskeln an, die wir auch benötigen, wenn wir husten, um verschluckte Speisen und Flüssigkeiten wieder hinausbefördern. Wenn wir uns ohnmächtig fühlen, reagieren wir mit zu geringer Schutzfunktion: der Kehlkopf schließt zu wenig: die Stimme wird verhaucht oder sogar tonlos: uns geht die Luft aus, wir stehen sprachlos und tonlos da.
Fühlen wir uns jedoch selbstbestimmt und haben das Gefühl, im Einklang mit unseren Bedürfnissen handeln zu können (was wir in der Stimmig-sein- Methode® als „Eigenmacht“ bezeichnen), so öffnet sich die Stimme, wird raumgreifend, strahlend (brillant) und klar.

Wie werden diese Erkenntnisse in der Stimmig-sein- Methode® umgesetzt?

Diese Zusammenhänge macht sich die Stimmig-sein- Methode® zunutze, indem man über das bewusste Hören des Stimmklangs eine bessere Wahrnehmung für die eigenen Bedürfnisse und Gefühle entwickelt und so die “innere Stimme” stimmlich wie psychisch befreien kann. Sie lernen also über die Stimme, herauszufinden, was Sie wirklich fühlen. Vielfach denken wir, über unsere Gefühle Bescheid zu wissen. Der Stimmklang gibt dann eine überaus präzise Rückmeldung, ob wir mit unserer Wahrnehmung richtig liegen oder nicht. So kann diese psychointegrale Arbeit der Stimmig-sein- Methode® ein reines Gespräch gut ergänzen, gerade dann, wenn man ein „Kopfmensch“ ist.

Stimme als Wegweiser

Die Stimme kann daher zum Wegweiser werden: vorgestellte Lösungen, die gemeinsam im Gespräch herausgearbeitet werden, werden dem „Stimmtest“ unterzogen: sind die Lösungen stimmig oder nicht? Dieses therapeutische Mittel nennen wir „Klangstellen“. Übrigens kann diese Methode sowohl einzeln als auch als Paar hervorragend eingesetzt werden. Angst davor, nicht richtig mit der Stimme umgehen zu können, müssen Sie nicht haben, denn Musikalität ist nicht erforderlich, lediglich die Lust, sich auf diese erlebnisaktivierende Art der Klang-Körperarbeit bzw. Musiktherapie einzulassen. Aber auch für MusikerInnen ist dieser psychointegrale Anteil der Methode spannend: denn auch wenn wir vorwiegend an der Stimmfunktion arbeiten, kann es auch dem besten Sänger einmal bei Auftrittsängsten eng in der Stimme werden oder die Stimme erreicht nicht ihre Bestform, wenn man gerade mit einem Mitmenschen Streit hat. Auch hier hilft die Stimme als Wegweiser, Probleme zu lösen und damit auch die Stimme wieder zu befreien!

Funktionales Stimmtraining & Lichtenberger Methode als Vorläufermethoden der Stimmig-sein-Methode®

Die Stimmig-sein-Methode® hat ihre Wurzeln in der Funktionalen Methode nach Gisela Rohmert (auch Lichtenberger Methode) und dem Funktionalen Stimmtraining (Cornelius Reid, Eugen Rabine, Peter Jacoby und andere). Der Grundgedanke für ein funktionales Stimmtraining stammt von dem Amerikaner Cornelius Reid. Dieser war der Lehrer von Eugen Rabine. Eugen Rabine wurde in den USA geboren und brachte den funktionalen Ansatz in den achziger Jahren in die Arbeitsgruppe um Professor Dr. Walter Rohmert ein. Professor Dr. Walter Rohmert war Professor für Arbeitswissenschaften. Das Ziel der Arbeitsgruppe um Professor Rohmert war es, herauszufinden, welche Herangehensweisen es ermöglichen, als Sänger oder Sängerin ein Leben lang eine gesunde Stimmfunktion zu erhalten. Die Veröffentlichung dieser Arbeitsgruppe „Grundzüge des Funktionalen Stimmtrainings“ und zahlreiche Doktorarbeiten und Symposiumsberichte entstanden, wie man die Stimme differenziert trainieren könnte. Gleichzeitig wurde das Lichtenberger Institut für Gesang und Instrumentalspiel gegründet. Hier wurden die Erkenntnisse zunächst an einer kleinen Anzahl von Schülern erprobt. Schließlich entstand ein Seminarhaus. Das Funktionale Stimmtraining unter Eugen Rabine spaltete sich dann vom Lichtenberger Institut ab. Gisela Rohmert, die Ehefrau von Prof. Walter Rohmert, selbst Konzertsängerin, hatte im Gegensatz zu Eugen Rabine den Klang und das Hören auf den Klang als zentrales Steuerungselement der Stimme entdeckt. Sie stellte eine systemische Theorie der Selbstorganisation der Stimme über das Hören von Gesangsformanten und Vibrato auf, über das Uta Feuerstein in ihrem Buch „Stimmig sein“ im Jahr 2000 eine gute und vor allem verständliche Zusammenfassung geschrieben hat.

Als Methodengründerinnen der Stimmig-sein-Methode®, die wir beide 10 Jahre die Lichtenberger Methode erlernt haben, sahen wir aber bei beiden Ansätzen Schwächen. So fehlt im Funktionalen Stimmtraining der systemische Grundgedanke bzw. er wird nicht genug erkennbar. Ziel des Funktionalen Stimmtrainings ist es, eine möglichst reflexhafte, „schöne Stimme“ zu erreichen – wie diese genau sein sollte, wird zu wenig spezifiziert.
Hier hat Gisela Rohmert mit dem Ansatz der systemischen Ordner „Gesangsformanten“ (Brillanz) und Vibrato einen wichtigen Schritt getan, um das Ziel, eine „schöne Stimme“ anzustreben, nicht der Geschmacksbeliebigkeit und der Mode zu unterwerfen. Bei Gisela Rohmert wurde mit den Jahren jedoch der ursprünglich wissenschaftliche Ansatz, die Genauigkeit im Umgang mit Anatomie und Physiologie immer mehr verwässert. Vielfach werden Wirkzusammenhänge im Körper aufgrund von Ähnlichkeiten im Aussehen eines Körperteils anstatt von nachvollziehbaren Erklärungsansätzen wie zum Beispiel Muskelschlingen usw. erklärt. Dies kritisiert Uta Feuerstein bereits im Buch „Stimmig sein“ im Bereich der Erklärung der von Rohmert beschriebenen „Diaphragmenkette“.
Daher haben wir in der Weiterentwicklung der Methode zur Stimmig-sein-Methode® viel Wert auf wissenschaftlich nachvollziehbare Erklärungsmodelle und eine ebenso ausgerichtete nachvollziehbare Stimmpädagogik geachtet. Wir haben aufgrund dieses Herangehens viele neue funktionale Übungen entwickelt, welche in den Ursprungsmethoden fehlen.

Hinzu kam natürlich der psychologische Aspekt. Der Name Stimmig-sein-Methode® wurde von uns gewählt, weil wir einen entscheidenden weiteren Stimmordner entdeckt haben: die Eigenmacht. Die Eigenmacht stellte sich als übergeordneter systemischer Ordner heraus: Denn wenn ein Mensch sich bedroht fühlt, wird die Schutzfunktion des Kehlkopfs immer die Stimmfunktion dominieren. Daher ist es wichtig, die Eigenmacht zu stärken, um die Stimme zu befreien.

Kloß im Hals

Kennen Sie das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben, wenn Sie sprechen oder singen? Eine Enge in der Kehle, ein zugeschnürter Hals? Diese Rachenenge kann verschiedene Ursachen haben.

Tritt sie generell beim Sprechen auf oder gerade auch in Stresssituationen, ist dies häufig ein Anzeichen für das Gefühl von Angst oder Bedrohung. Denn die Schutzfunktion des Kehlkopfs, welche den Rachen zuschnürt, damit wir uns beim Schlucken nicht verschlucken, ist auch bei psychisch empfundener Gefahr aktiv. Daher spricht man ja auch im Volksmund davon, einen Kloß im Hals zu haben, wenn man Angst hat.

Aber auch Fehlgebrauch der Stimme ist häufig die Ursache, denn wenn man gerade in der Höhe das Gefühl hat, dass die Stimme eng wird oder wenn man insgesamt zu hoch spricht, dann kann ebenfalls die Muskulatur um den Kehlkopf herum überanstrengt sein – und dies führt zum Kloß im Hals oder zu Halsschmerzen beim Sprechen oder Singen.

Ein anderer Grund kann auch ein Problem mit der Schilddrüse sein – denn eine vergrößerte Schilddrüse kann zu Engegefühlen im Hals führen und auch die Situation nach einer Schilddrüsenoperation kann dazu führen, dass sich die Rachenmuskeln und andere Muskeln der Einhängemuskulatur des Kehlkopfs mehr anstrengen müssen als vor der Operation – so dass es zu Missempfindungen kommen kann.

Über die Selbstorganisation der Stimme in der Stimmig sein-Methode® können diese Probleme – unabhängig davon ob sie psychisch ausgelöst wurden oder ob sie durch einen Fehlgebrauch der Stimme ausgelöst wurden, nachhaltig behoben werden.