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Stimmprobleme nach Operationen im Halsbereich

Operationen im Halsbereich und Kehlkopftraumata können schwerwiegende Stimmprobleme verursachen.

Es gibt drei Möglichkeiten, warum Stimmprobleme nach einer Operation im Halsbereich oder nach einem Kehlkopftrauma auftreten können:

Bekannt ist im Bereich der Medizin in erster Linie, dass durch Operationen an der Schilddrüse der Nervus recurrens (nervus laryngeus inferior) geschädigt werden kann. Je nachdem, ob der Nerv durchtrennt wurde oder nur durch einen Bluterguss gequetscht bzw. durch die Operation gezerrt wurde, kann die dadurch entstehende Recurrenzparese reversibel sein oder zu einer dauerhaften Lähmung einer Stimmlippe oder beider Stimmlippen führen. Meist ist zum Glück nur eine Seite betroffen und man kann in der Logopädie den Stimmlippenschluss durch eine verstärkte Aktivierung der nicht gelähmten Seite wiederherstellen und somit eine Verbesserung der Stimmqualität oder sogar eine Reinnervierung der gelähmten Stimmlippe bewirken.

Da diese Schädigungen des Recurrenznerven insbesondere bei Strumaoperationen nie ganz auszuschließen sind, müssen Patienten, die sich einer Schilddrüsenoperation unterziehen, eine entsprechende Erklärung unterzeichnen, dass sie sich der Gefahr einer Stimmbandlähmung bewusst sind und sich dennoch dem Eingriff unterziehen.

Die zweite – etwas weniger bekannte – Form der möglichen Stimmprobleme ist die Schädigung des Nervus laryngeus superior. Dieser versorgt den m. cricothyreoideus, also den Muskel, der für die Stimmhöhe verantwortlich ist. Nach dieser Schädigung ist es plötzlich nicht mehr möglich, hoch zu singen. Auch die Stimmmodulation in der Sprechstimme ist nur noch über Atemdruck möglich. Die Stimme wird tiefer als zuvor. Diese Schädigung tritt seltener bei Struma-Operationen auf, ist aber generell bei Operationen im Halsbereich nie ganz auszuschließen.

Die am wenigsten bekannte Folge einer Operation im Halsbereich oder eines entsprechenden Traumas im Halsbereich durch Gewalteinwirkungen anderer Art ist das Problem, dass die Stimme nach einer Operation im Halsbereich auch ohne eine Recurrenzparese oder eine andere Schädigung eines Kehlkopfnerven plötzlich eng und gewürgt klingt. Die Betroffenen haben ein Fremdkörpergefühl im Hals, sie haben das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben und können nur mit Anstrengung sprechen. Das Singen oder die Stimmmodulation sind plötzlich ebenfalls nicht mehr möglich. In manchen Fällen fällt auch das Schlucken viel schwerer als zuvor.

Besonders tragisch ist es für Patienten, wenn die Stroboskopie (Kehlkopfspiegelung mit stroboskopischem Licht) des HNO-Arztes oder des Phoniaters ergibt, dass weder eine Lähmung des N. recurrenz ( n. laryngeus inferior) noch eine Lähmung des Nervus laryngeus superior festgestellt werden kann. Da medizinisch „alles in Ordnung“ ist, werden die Betroffenen häufig mit ihrem Problem alleine gelassen. Manche Patienten bekommen die Rückmeldung, sie würden sich das nur einbilden, da sei nichts. Sie sollten abwarten, das würde sich wieder geben. In manchen Fällen wird dann nach Ursachen an anderen Stellen gesucht. Das Problem wird in der Psyche der Patienten gesehen oder es wird ein Infekt oder eine Allergie oder ein Reflux (überschüssige Magensäure) vermutet. Die Betroffenen selbst wissen zwar, dass diese Stimmprobleme mit der Operation im Halsbereich oder mit dem Trauma im Halsbereich begonnen haben, werden aber mit dieser Wahrnehmung alleine gelassen. Vielfach erhalten sie noch nicht einmal Logopädie für ihre Stimmprobleme, da keine Recurrenzparese vorhanden ist.

Die meisten Betroffenen bleiben daher in solchen Fällen mit ihren Stimmproblemen alleine und bekommen keine adäquate Hilfe.

Stimmprobleme, die sich durch ein Fremdkörpergefühl im Hals oder einen engen und gewürgt klingenden Klang äußern, haben im Falle, dass die Kehlkopfnerven nicht verletzt wurden, auch in dem Sinne keine medizinischen – also keine organischen Ursachen. Es handelt sich aber dennoch um funktionelle Dysphonien. Darunter fasst man alle Stimmstörungen, die durch einen falschen Stimmgebrauch der Stimme ergeben. Bekannt sind hier auch nur in erster Linie hyperfunktionelle Dysphonien und hypofunktionelle Dysphonien. Erstere erkannt man daran, dass die Stimmlippen bei der Phonation zu fest zusammen gepresst werden, so dass der Klang zu eng klingt und aufgrund dessen kratzig und heiser wird. Bei einer hypofunktionellen Dysphonie ist der Klang hingegen verhaucht, weil die Stimmlippen sich zu wenig berühren und der Stimmlippenschluss unvollständig ist.

Die Stimmprobleme nach einer Halsoperation oder einem Kehlkopftrauma haben aber auch mit diesen typischen funktionellen Dysphonien wenig zu tun. Denn die Stimmprobleme wie ein gewürgt klingender Stimmklang oder plötzlich auftretende Probleme, nicht mehr hoch singen zu können oder nicht mehr mit der normalen Sprechmelodie zu sprechen, entstehen in erster Linie durch Verspannungen in der Einhängemuskulatur des Kehlkopfes.

Der Kehlkopf ist wie in einem Netz von Muskeln aufgehängt. Die Einhängemuskulatur ist die Muskulatur, welche den Kehlkopf von unten und von oben einspannt. Der Kehlkopf ist also nicht an einem starren Platz fixiert, sondern kann seine Position verändern. Das ist nötig, weil er zum Schlucken nach oben gezogen werden muss. Durch das Anheben des Kehlkopfes wird der Kehldeckel über die Stimmritze gelegt. Dies bewirkt, dass wir schlucken können, ohne uns zu verschlucken. Dieser Verschluss des Kehlkopfeingangs schützt uns also davor, dass Fremdkörper in die Lunge geraten können und wir ersticken.

Während einer Strumaoperation oder einer Operation im Halsbereich werden diese Muskeln zur Seite gezogen, damit an der betroffenen Stelle operiert werden kann. Je nachdem, wie lange diese Operation dauert, desto stärker ist die Zerrung des betroffenen Muskels. Das führt dazu, dass diese Muskulatur sich nach der Operation genauso verhält, wie ein Bein nach einer Sportverletzung durch Zerrung oder Verstauchung reagiert. Die meisten Menschen reagieren hier mit unbewussten Verspannungen und verkrampfen sich nach der Operation – manchmal noch monatelang – im Halsbereich. Meist sind diese Verspannungen auch noch auf einer Seite mehr als auf der anderen Seite. Die Folge ist, dass der Kehlkopf, welcher nur ein Knorpel ist, nach einer Seite hin verzogen ist. Das bedeutet auch für die Stimmlippen, dass Schwingungsunregelmäßigkeiten auftreten können, die dazu führen können, dass die Stimme plötzlich wegbricht. Wenn dies passiert, fängt der Betroffene an, zu kompensieren und versucht zum Beispiel, die Stimme durch Atemdruck aufrechtzuerhalten oder geht in einer Schonstimme und bekommt dann noch zusätzliche Stimmprobleme.

Hinzu kommt eine erhöhte Aktivierung der Kehlkopfheber und der Rachenringmuskulatur. Diese Muskeln, die beim Schlucken aktiviert werden und uns täglich vor dem Ersticken bewahren, werden auch bei Bedrohungsgefühlen (körperlich und seelisch) aktiv. Der gewürgte Stimmklang geht vor allem auf das Konto der zu starken Aktivierung der Muskeln der Schluckfunktion, die man auch als Schutzfunktion des Kehlkopfes bezeichnet.

Bei einer Strumaoperation kommt hinzu, dass nach der Entfernung der Schilddrüse die Muskeln, welche vorher über der Schilddrüse gelegen haben – dies sind die Kehlkopfsenker – plötzlich eine stärkere Muskelaktivität aufwenden müssen, um die gleiche Tiefe des Kehlkopfes beim Sprechen oder Singen zu bewirken. Die Folge ist, dass bei der gleichen bislang gewohnten Spannung in den Kehlkopfsenkern der Kehlkopf stärker als bisher beim Sprechen oder Singen nach oben treibt.
Damit wird eine Senkung des Kehldeckels über den Kehlkopfeingang erzeugt und das Muster des Schluckens während des Sprechens oder Singens ausgelöst.
Der Stimmklang klingt entsprechend gewürgt – also so, als würden wir beim Sprechen oder Singen eine Schlucktendenz haben.

Fazit: Stimmprobleme wie ein gewürgter oder wegbrechender Stimmklang, ein Globusgefühl oder eine Enge im Hals sind keine Einbildung, sondern das Ergebnis verspannter Muskulatur.

Hier hilft nur eine gezielte Stimmtherapie bei einer erfahrenen Therapeutin, die sich auch mit den komplexen Zusammenhängen zwischen Kehlkopf und dem Bereich der Einhängemuskulatur auskennt.

Dies ist eine basale Arbeit in der Stimmig-sein-Methode, die ohnehin gezielt am Abbau von Spannungen in diesem Bereich arbeitet. Denn unabhängig von Operationen im Halsbereich neigen wir alle dazu, die Muskeln der Schluckfunktion oder auch der Schutzfunktion beim Singen oder Sprechen zu viel einzusetzen, einfach, weil sie so gut trainiert sind (wir schlucken bis zu 2500 mal täglich) und auch, weil sie auch bei Stress unbewusst als Schutzmuster eingesetzt werden.

Einführungsseminare

„Stimmig sprechen & singen“

Einführungsseminar Gruppenarbeit
Einführungsseminar Gruppenarbeit

Termine der Einführungsseminare

1. Halbjahr 2023:
E1-2023: 17.- 18. 06. 2023

Es kann sein, dass noch weitere Termine im zweiten Halbjahr folgen. Wegen der Coronapandemie planen wir dies gegebenenfalls erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Zeiten

Samstag: 10.00 – 13:15 und 14:45 – 17.45 Uhr
Sonntag: 10.00 – 13.00 und 14:00 – 16:15 Uhr

Kosten

PrivatkundInnen: 260,- €, GeschäftskundInnen: 360,- €, Studierende (etc.): 190,- €
(Zur Unterscheidung zwischen PrivatkundInnen und GeschäftskundInnen bitte AGBs beachten). Informationen zu Rabatten erhalten Sie hier.

Verbindlichkeit der Seminare und Stornierung

Anmeldungen sind verbindlich. Stornierungen sind nur bis zum Anmeldeschluss möglich, wenn Sie einen zusätzlichen Stornierungszuschlag ausgewählt haben, welcher bei einer Stornierung einbehalten wird.  Fälle von höherer Gewalt sollten Sie über eine Seminarversicherung absichern. Ausführlichere Informationen erhalten Sie hier.

Fortbildungspunkte

Logopädische und musiktherapeutische Berufsgruppen erhalten für ein Einführungsseminar 13 Fortbildungspunkte.

Inhalte des Einführungsseminars

Im Einführungsseminar werden Sie die Grundlagen der Stimmig-sein-Methode® in Theorie und Praxis kennen lernen, welche für den Besuch der Vertiefungsseminare und der  Ausbildung notwendig sind.
Aber das Einführungsseminar ist auch für andere interessierte Personen gedacht, die die Methode kennenlernen und Erfahrungen mit der eigenen Stimme machen möchten.
Der Unterricht findet sowohl als Gruppen- als auch als Einzelunterricht in der Gruppe statt.

Das erwartet Sie:

  • Vortrag mit ersten praktischen Übungen
  • Hörwahrnehmung verbessern: Erleben Sie Vibrato und Brillanz (Gesangsformanten) in Instrumenten, anderen Stimmen und in der eigenen Stimme
  • Selbstorganisation der Stimme über Klangcode Brillanz und Vibrato
  • Spannungsregulierung (Eutonus) der Phonationsmuskulatur und der Artikulationsmuskulatur
  • Eigenmacht & Stimme: wie Sie Ihre Eigenmacht erfahren und verbessern können und wie sich dies auf die Stimme auswirkt
  • Einzelunterricht vor der Gruppe: hier werden Sie die Möglichkeit haben, ganz spezifische Themen zu bearbeiten. Bei größeren Gruppen wird der Einzelunterricht in Kleingruppen (wechselnd parallel zur Gruppenarbeit) angeboten.

Zur Stimmig-sein-Methode®

Die Stimmig-sein-Methode® ist eine funktionale Gesangspädagogik und ein Funktionales Stimmtraining mit einem psychointegralen Anteil.
Die Stimmig-sein-Methode® wird im Funktionalen Gesangsunterricht, in der Funktionalen Stimmbildung, in der Stimmtherapie und in der Musiktherapie bzw. in der psychologischen Beratung eingesetzt.

Die Stimmig-sein-Methode® arbeitet mit einer systemischen Selbstorganisation der Stimme:

Die Selbstorganisation der Stimme wird über eine bewusste Hörweise ausgelöst:

Im Ohr liegt ein obertonreicher „Klangcode“ verankert, der – wenn wir ihn wahrnehmen – eine Verbesserung des Tonus (Spannungsgrad der Muskeln) im gesamten Körper bewirkt. Dadurch werden funktionale Abläufe wie z.B. das Zusammenspiel der Kehlkopfmuskeln, Atmung, Haltung usw. harmonisiert (Funktionale Selbstorganisation).

Doch Stimme ist mehr als nur das perfekte Zusammenspiel verschiedener Muskeln:

In der Stimme drücken sich auch Stimmungen oder Unstimmigkeiten aus:
Wenn wir nicht mit uns im Einklang sind, wird die Schutzfunktion der Kehle (z.B. als “Kloß im Hals”) innerviert, was den Klang angestrengt und gepresst klingen lassen kann. Wenn wir jedoch eigenmächtig und authentisch unsere „innere Stimme“ sprechen lassen, bekommen wir einen raumgreifenden und gleichzeitig anstrengungslosen Klang. Diese Zusammenhänge macht sich die Stimmig-sein-Methode® zunutze, indem man über das bewusste Hören des Stimmklangs eine bessere Wahrnehmung für die eigenen Bedürfnisse und Gefühle entwickelt und so die „innere Stimme“ stimmlich wie psychisch befreien kann. (Psychointegrale Selbstorganisation).
Die Stimmig-sein-Methode® ist ein ressourcenorientierter Ansatz, der trotz – bzw. gerade wegen – des Fehlens von Leistungs- und Talentdenken große Stimmen hervorbringt und  sich für alle Menschen (Laien wie Profis) eignet, die ihre Stimme weiterentwickeln und mit ihr stimmig werden wollen. Nähere Informationen zur Stimmig-sein-Methode® erhalten Sie hier.

Zielgruppe des Einführungsseminars

Das Einführungsseminar richtet sich an alle Personen, die ihre Stimme verbessern oder etwas über den Zusammenhang zwischen Stimme und Psyche erfahren möchten.

Insbesondere im Berufsalltag sind viele Menschen auf ihre Stimme angewiesen:
In Sprechberufen aller Art wie beispielsweie als Anwalt /Anwältin, Callcenteragent oder als Lehrer /Lehrerin oder Verkäufer/in, bei Sängerinnen und Sängern, Schauspielerinnen und Schauspielern ist der funktionale Einsatz der Stimme ein wichtiges Medium der Kommunikation und des Auftretens.

Das Einführungsseminar richtet sich auch an Therapeutinnen und Therapeuten aus dem Bereich der Logopädie bzw. Sprachheilpädagogik, der Psychologie und der Musiktherapie sowie an Gesangslehrerinnen und -lehrer, Chorleiterinnen und Chorleiter, Stimmbildner und Stimmbildnerinnen, Atemtherapeut /innen, Sprecherzieher /innen, Ärtzte, Ärztinnen usw.

Da der Umgang mit der eigenen Stimme und die Hörarbeit  die Voraussetzung für eine spätere Anwendung der Methode bei eigenen Klienten ist, wird der Schwerpunkt des Einführungsseminars im praktischen Teil auf das Erleben der eigenen Stimme und das Kennenlernen eigener Themen sowie auf die Hospitation bei der Arbeit anderer Gruppenteilnehmer gelegt.
Daher ist das Seminar auch von Laien und Privatpersonen buchbar, die einen Zugang zu ihrer eigenen Stimme finden möchten.

Seminar-Anmeldung

Zur Anmeldung bitte hier klicken

Stimmbildung und Sprechtraining

Stimmbildung

Stimmbildung befasst sich zunächst aber mit dem Stimmklang – also damit, dass die Stimme ein volleres Timbre bekommt, anstrengungslos wird und vor allen Dingen wieder klar wird. Denn Heiserkeit ist eines der größten Probleme von Berufssprechern. Dabei gehen wir in der funktionalen Stimmarbeit zunächst genauso vor wie im Gesangsunterricht, nur dass das korrekte Nachsingen von Tönen keine Voraussetzung ist. Die Stimme wird im bei der Stimmbildung über Körperübungen zunächst von Verspannungen befreit. Über eine verbesserte Hörarbeit wird die Selbstorganisation der Stimme angeregt.

Die Stimme wird raumgreifender, flexibler und modulationsfähiger.

Für die meisten Menschen ist es schwierig, ohne Anstrengung laut zu sprechen. Gerade beim Sprechen gegen Störschall, bei besonderen Sprechsituationen und besonderer Akustik wie beispielsweise bei Vorträgen in großen Räumen oder beim Umgang mit schwerhörigen Menschen, strengen sie sich unbewusst zu sehr an und setzen die falschen Muskeln zu stark ein (Kompensation), was zu einer Heiserkeit führt. Durch die Stimmbildung bekommen Sie eine unangestrengte und raumgreifende Stimme.

Für manche Berufssprecher ist die Stimmbildung aber auch wichtig, da es für sie schwierig ist, leise zu sprechen, wenn sie z.B. in einem Callcenter arbeiten. Die genervten Kommentare der Kollegen „sprich doch nicht so laut“ führen dann höchstens zu einer Enge im Hals. Hier können Sie lernen, ohne Anstrengung eine leisere Stimme zu entwickeln, die dennoch funktional hergestellt wird und nicht zu einem verkrampften Flüstern wird.

Sprechtraining

Ein Sprechtraining beschäftigt sich mit der Aussprache und der konkreten Gestaltung der Sprache, also der Modulation, dem Sprechtempo, der Betonung. Außerdem können Sie bei uns auch Ihre Artikulation verbessern, wenn Sie z.B. lispeln, die Konsonanten verschlucken oder einige Konsonanten aufgrund Ihres Dialekts falsch aussprechen.

Ein sehr häufiges Problem ist für Berufssprecher das richtige Sprechtempo. Gerade, wenn man vor größeren Gruppen spricht, muss dies langsamer ausfallen als im normalen Sprechen.

Dieses kann man über eine bessere Klangwahrnehmung verlangsamen und damit auch bei Sprechen vor größeren Gruppen einen besseren Effekt erzielen, da die Stimme eine bessere Tragfähigkeit und eine bessere Verständlichkeit entwickelt.

Preise: auf Anfrage

Unterrichtsdauer: 45-60 Minuten

Firmenschulungen

Uta Feuerstein bei einem Vortrag bei der IHK Mittelrhein
Uta Feuerstein: Vortrag bei der IHK

Wir bieten Firmenschulungen in Form von Inhousetrainings zum Thema Stimmtraining (auch für Callcenter), akzentfreies und diealektfreies Sprechen, Persönlichkeitstraining und Führungskräftetraining, Rhetorik und Verbesserung des Auftritts im Beruf auch in Ihrer Firma vor Ort an.

Informationen zu diesem Themengebiet rund um  das Thema Firmenschulungen finden Sie auch auf unserer speziellen Homepage:

www.stimme-und-coaching.de

Psyche pur

Psychologische Paarberatung und Einzelberatung

Dipl.-Psychologin Uta Himmelmann
Dipl.-Psychologin
Uta Himmelmann

Unter dem Motto „Psyche pur“ bietet Ihnen Ihnen Dipl. Psychologin Uta Himmelmann bei Paarkonflikten, Alltagsproblemen, in Umbruchs- und Neuorientierungssituationen, Berufs(neu)findung oder Ähnlichem lösungsorientierte, gegenwartsbezogene und ressourcenstärkende Gespräche an.

Als psychologische Beraterin kann sie Ihnen bei ungelösten Problemen durch die Anwendung von Gesprächstechniken mit dem Ziel, Sie bei Ihrer eigenen Lösungsfindung zu begleiten, Orientierung und Hilfe für das Finden der geeigneten eigenen Lösung geben.
Denn Lösungen, die sich aus Ihnen selbst heraus entwickeln, sind die besten, was bei Paaren besonders wichtig ist, weil dann beide hinter der gemeinsam gefundenen Lösung stehen.

Als Methode verwendet sie vor allem die Methoden der lösungsorientierten Kurztherapie nach De Shazer und der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie nach Rogers. Auf diese Weise werden Sie dabei unterstützt, positiv mit Ihren Problemen umzugehen und (gemeinsam) Lösungen zu finden.

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.hilfe-zur-klaerung.de.

Die Einzelberatung dauert 60 Minuten. Paarberatungen dauern jeweils 90 Minuten.

Kosten auf Anfrage

Stimme pur

Unter dem Schwerpunkt „Stimme pur“ erhalten Sie Gesangsunterricht und Stimmbildung und auch Gesangsunterricht zur Verbesserung des Instrumentalspiels (Übertragung des Gesangsklangs mit Gesangsformanten, Vibrato und z.B. einer verbesserten Atemtechnik auf das Instrumentalspiel).
Wenn Sie eine logopädische Verordnung erhalten haben, bietet Dipl.-Sprachheilpädagogin Uta Feuerstein auch logopädische Stimmtherapien über die Krankenkasse an.

Funktionale Stimmbildung und Gesangsunterricht

Wir bieten funktionale Stimmbildung bzw. funktionalen Gesangsunterricht an.

Was bedeutet „funktional“? Mit einer funktionalen Stimmgebung ist gemeint, dass für die Stimmbildung nur die Muskeln – ohne ein Zuviel oder Zuwenig an Spannung – eingesetzt werden, die für die Phonation benötigt werden und für die Stimme zuständig sind. Beispielsweise wird anders als in herkömmlichen Stimmbildungsmethode nicht mit Atemdruck gearbeitet, nicht mit dem „Lächeln beim hohen Ton“ (verstärkte Lippen- und Gaumenspannung) und auch nicht mit einer verstärkten Artikulation.
Diese häufig angewendeten Stimmtricks sind Kompensationstechniken, die man häufig auch als Laie unbewusst einsetzt, wenn die eigentlichen Stimm- und Atemmuskeln noch nicht ausreichend arbeiten. Diese Stimmtricks verschlechtern die Stimme, sie führen zu Enge im Klang und können langfristig zu Stimmstörungen führen.

Die eigentliche Stimmmuskulatur, die wir im funktionalen Gesang und im funktionalen Sprechen anwenden, ist aber dem Bewusstsein wenig zugänglich. Man kann die innere Kehlkopfmuskulatur nicht in der gleichen Weise bewusst steuern, wie z.B. die Armmuskulatur. Dennoch gibt es sogenannte Naturstimmen, die sich schon von Natur aus sehr schön anhören. Die Stimme hat sich in diesen Fällen „wie von selbst“ erschaffen.
Dies ist aber nicht nur durch Genetik erklärbar, wie viele annehmen, sondern in erster Linie durch ein besseres Gehör, da die Stimme sich über das Gehör entwickelt und auch darüber beeinflussen lässt.
In der funktioalen Arbeit wird daher über eine Verbesserung der Hörwahrnehmung die Aufmerksamkein auf Obertöne und auf das Vibrato der Stimme gelenkt. Beide Klanganteile sind ein Ausdruck einer funktionalen Stimme und beide Klanganteile bewirken über neurologische Wege eines Harmonisierung des Körpertonus. Dadurch wird eine systemische Selbstorganisation einer funktionalen – also gesunden und leistungsfähigen – Stimmfunktion angeregt. Dies wird unterstützt durch Übungen, die dysfunktionale Körpermuster wie einen verspannten Kiefer oder eine Atempresse abbauen und helfen, funktionale Körpermuster wie eine entspannte und tiefe Bauchatmung zu unterstützen.
Dieser Anteil der Methode basiert auf der Funktionalen Methode nach Gisela Rohmert und dem Funktionalen Stimmtraining, wurde aber von uns in vielen Bereichen weiterentwickelt und verbessert.

Der Einzelunterricht dauert 45 Minuten – 60 Min. Kosten auf Anfrage.

Mehr zu Gesangsunterricht und Stimmtraining finden Sie hier.
Mehr zum Thema Stimmtherapie finden Sie unter www.stimmtherapiepraxis.de

Stimmig-sein-Methode®

Die Funktionale Selbstorganisation der Stimme in der Stimmig-sein-Methode

Hängt eine gute Stimme von einem angeborenen Talent ab?
Oft wird davon ausgegangen, dass eine schöne Stimme allein sogenannten “Talentierten” vorbehalten sei. Menschen, die schief singen oder nur einen geringen Tonhöhenumfang haben, werden in herkömmlichen Gesangsmethoden häufig von vorneherein aussortiert. Auch Sprechern (z.B. Rundfunksprechern) sagt man häufig eine angeborene Stimmfülle nach. Die Stimme ist zwar auch bedingt angeboren, sie ist aber sehr viel veränderbarer, als gemeinhin angenommen.
Tatsache ist aber, dass eine klangvolle und leistungsfähige Stimme über eine angeborene Selbstorganisationsfähigkeit des Körpers bzw. der Stimme prinzipiell allen Menschen zugänglich ist.

Die systemische Selbstorganisationsfähigkeit der Stimme über Obertongruppen
(Gesangsformanten):

Die Selbstregulation der Stimme wird über eine bewusste Hörweise ausgelöst:
Im menschlichen Ohr werden bestimmte Obertöne verstärkt: diese liegen bei 3000, 5000 und 8000 Hertz. Treten diese Obertöne in der eigenen Stimme  im Klangspektrum lauter hervor (sogenannte Gesangsformanten), so klingt die Stimme sehr brillant, raumgreifend und tragfähig. Gleichzeitig führt das Hören dieser Gesangsformanten dazu, dass über einen neurologischen Weg die Abstimmung der Muskeln verbessert wird: Muskeln, die wir zum Singen und Sprechen brauchen, werden so rein über das Hören der Gesangsformanten besser koordiniert. Dies führt dazu, dass sich die vielen Muskeln, die an der Stimmgebung beteiligt sind (immerhin ca. 100 Muskeln!) miteinander harmonisieren können. Das Ergebnis ist ein müheloses und dennoch voluminöseres Sprechen und Singen und eine leistungsfähigere und flexiblere Stimme.

Die systemische Selbstorganisationsfähigkeit der Stimme über das Vibrato:

Auch das Vibrato hat diesen Effekt: das Vibrato ist eine angeborene Stimmschwankung um ca. 6 Hertz (Pulse pro Sekunde). Menschen, die ohne Vibrato singen, unterdrücken diesen für die Muskeln wichtigen Stimmrhythmus, indem sie die Stimmmuskulatur zu sehr anspannen, was zu Anstrengungsgefühlen oder bei intensivem Singen sogar zu organischen Stimmstörungen wie Sängerknötchen führen kann. Das Vibrato zuzulassen fördert wiederum über einen neurologischen Weg die bessere Koordination der Muskeln und es entspannt uns fühlbar. Auch verhilft das Vibrato der Stimme zu einer nie geahnten Leichtigkeit und einem großen Stimmvolumen.

Körperübungen in der Stimmarbeit:

Zusätzlich zu der Verbesserung der Hörwahrnehmung, wird am Abbau von Verspannungen gearbeitet, die – leider nicht selten – in anderen Stimmmodellen antrainiert wurden und der Stimme schaden: so braucht eine gute Stimme es nicht, „gestützt“ zu werden – meist pressen die Sänger die Luft mit der Bauchmuskulatur heraus, was die Stimmlippen zu sehr belastet. In manchen Methoden geht man auch davon aus, dass nur ein weit geöffneter Kiefer oder eine starke Artikulation zu einem guten Klang verhelfe – in Wirklichkeit macht eine starke Artikulation die Arbeit des Kehlkopfs über Muskelketten unflexibel.
Im funktionalen Gesangsunterricht bzw. in der Funktionalen Stimmbildung werden daher auch allgemeine Verspannungen (wieder) abgebaut, damit eine Grundlage für die Selbstorganisation der Stimme geschaffen werden kann. Wenn sich dann – unterstützt durch Hörwahrnehmungsübungen –  in der Stimme die ersten Obertöne und das Vibrato entwickeln, können diese die Selbstorganisation der Stimme auslösen.

Psychointegrale Selbstorganisation der Stimme in der Stimmig-sein-Methode

Stimme und Emotionen

Doch die Stimme drückt auch Emotionen aus. Viele Redewendungen „singen eine Lied“ davon: man spricht vom „Kloß im Hals“ bei Angst, vom stimmig oder unstimmig sein, von Stimmungen oder von stimmungsvollen Anlässen. Manchmal bekommt man einen „Hals“ vor Wut oder es verschlägt einem in „tonlosem Entsetzen“ die Sprache. Dass Stimme und Psyche miteinander in einer engen Verbindung stehen, ist also eine Volksweisheit. In der Stimmig-sein- Methode® haben wir die Gründe für diese enge Beziehung zwischen Stimme und Psyche auch wissenschaftlich erforscht und die Erkenntnisse praktisch umgesetzt.

Warum sich die Psyche in der Stimme ausdrückt

Der Kehlkopf ist nicht nur ein Kommunikationsinstrument, sondern in erster Linie dazu da, die Luftröhre von der Speiseröhre zu trennen. So öffnet er sich, wenn wir atmen möchten und verschließt sich, wenn wir essen und trinken, damit wir uns nicht verschlucken – ein überlebenswichtiger Mechanismus. Diese physiologische Schutzfunktion macht sich aber auch psychisch bemerkbar: wenn wir uns bedroht fühlen, wird es ebenfalls eng in der Kehle: wir bekommen den typischen Kloß im Hals und die Stimme wird eng. Wenn wir wütend sind, reagiert unsere Stimme nicht viel anders, als wenn wir schon etwas „in den falschen Hals bekommen“ hätten, wir brüllen den Menschen mit genau denselben Muskeln an, die wir auch benötigen, wenn wir husten, um verschluckte Speisen und Flüssigkeiten wieder hinausbefördern. Wenn wir uns ohnmächtig fühlen, reagieren wir mit zu geringer Schutzfunktion: der Kehlkopf schließt zu wenig: die Stimme wird verhaucht oder sogar tonlos: uns geht die Luft aus, wir stehen sprachlos und tonlos da.
Fühlen wir uns jedoch selbstbestimmt und haben das Gefühl, im Einklang mit unseren Bedürfnissen handeln zu können (was wir in der Stimmig-sein- Methode® als „Eigenmacht“ bezeichnen), so öffnet sich die Stimme, wird raumgreifend, strahlend (brillant) und klar.

Wie werden diese Erkenntnisse in der Stimmig-sein- Methode® umgesetzt?

Diese Zusammenhänge macht sich die Stimmig-sein- Methode® zunutze, indem man über das bewusste Hören des Stimmklangs eine bessere Wahrnehmung für die eigenen Bedürfnisse und Gefühle entwickelt und so die “innere Stimme” stimmlich wie psychisch befreien kann. Sie lernen also über die Stimme, herauszufinden, was Sie wirklich fühlen. Vielfach denken wir, über unsere Gefühle Bescheid zu wissen. Der Stimmklang gibt dann eine überaus präzise Rückmeldung, ob wir mit unserer Wahrnehmung richtig liegen oder nicht. So kann diese psychointegrale Arbeit der Stimmig-sein- Methode® ein reines Gespräch gut ergänzen, gerade dann, wenn man ein „Kopfmensch“ ist.

Stimme als Wegweiser

Die Stimme kann daher zum Wegweiser werden: vorgestellte Lösungen, die gemeinsam im Gespräch herausgearbeitet werden, werden dem „Stimmtest“ unterzogen: sind die Lösungen stimmig oder nicht? Dieses therapeutische Mittel nennen wir „Klangstellen“. Übrigens kann diese Methode sowohl einzeln als auch als Paar hervorragend eingesetzt werden. Angst davor, nicht richtig mit der Stimme umgehen zu können, müssen Sie nicht haben, denn Musikalität ist nicht erforderlich, lediglich die Lust, sich auf diese erlebnisaktivierende Art der Klang-Körperarbeit bzw. Musiktherapie einzulassen. Aber auch für MusikerInnen ist dieser psychointegrale Anteil der Methode spannend: denn auch wenn wir vorwiegend an der Stimmfunktion arbeiten, kann es auch dem besten Sänger einmal bei Auftrittsängsten eng in der Stimme werden oder die Stimme erreicht nicht ihre Bestform, wenn man gerade mit einem Mitmenschen Streit hat. Auch hier hilft die Stimme als Wegweiser, Probleme zu lösen und damit auch die Stimme wieder zu befreien!

Funktionales Stimmtraining & Lichtenberger Methode als Vorläufermethoden der Stimmig-sein-Methode®

Die Stimmig-sein-Methode® hat ihre Wurzeln in der Funktionalen Methode nach Gisela Rohmert (auch Lichtenberger Methode) und dem Funktionalen Stimmtraining (Cornelius Reid, Eugen Rabine, Peter Jacoby und andere). Der Grundgedanke für ein funktionales Stimmtraining stammt von dem Amerikaner Cornelius Reid. Dieser war der Lehrer von Eugen Rabine. Eugen Rabine wurde in den USA geboren und brachte den funktionalen Ansatz in den achziger Jahren in die Arbeitsgruppe um Professor Dr. Walter Rohmert ein. Professor Dr. Walter Rohmert war Professor für Arbeitswissenschaften. Das Ziel der Arbeitsgruppe um Professor Rohmert war es, herauszufinden, welche Herangehensweisen es ermöglichen, als Sänger oder Sängerin ein Leben lang eine gesunde Stimmfunktion zu erhalten. Die Veröffentlichung dieser Arbeitsgruppe „Grundzüge des Funktionalen Stimmtrainings“ und zahlreiche Doktorarbeiten und Symposiumsberichte entstanden, wie man die Stimme differenziert trainieren könnte. Gleichzeitig wurde das Lichtenberger Institut für Gesang und Instrumentalspiel gegründet. Hier wurden die Erkenntnisse zunächst an einer kleinen Anzahl von Schülern erprobt. Schließlich entstand ein Seminarhaus. Das Funktionale Stimmtraining unter Eugen Rabine spaltete sich dann vom Lichtenberger Institut ab. Gisela Rohmert, die Ehefrau von Prof. Walter Rohmert, selbst Konzertsängerin, hatte im Gegensatz zu Eugen Rabine den Klang und das Hören auf den Klang als zentrales Steuerungselement der Stimme entdeckt. Sie stellte eine systemische Theorie der Selbstorganisation der Stimme über das Hören von Gesangsformanten und Vibrato auf, über das Uta Feuerstein in ihrem Buch „Stimmig sein“ im Jahr 2000 eine gute und vor allem verständliche Zusammenfassung geschrieben hat.

Als Methodengründerinnen der Stimmig-sein-Methode®, die wir beide 10 Jahre die Lichtenberger Methode erlernt haben, sahen wir aber bei beiden Ansätzen Schwächen. So fehlt im Funktionalen Stimmtraining der systemische Grundgedanke bzw. er wird nicht genug erkennbar. Ziel des Funktionalen Stimmtrainings ist es, eine möglichst reflexhafte, „schöne Stimme“ zu erreichen – wie diese genau sein sollte, wird zu wenig spezifiziert.
Hier hat Gisela Rohmert mit dem Ansatz der systemischen Ordner „Gesangsformanten“ (Brillanz) und Vibrato einen wichtigen Schritt getan, um das Ziel, eine „schöne Stimme“ anzustreben, nicht der Geschmacksbeliebigkeit und der Mode zu unterwerfen. Bei Gisela Rohmert wurde mit den Jahren jedoch der ursprünglich wissenschaftliche Ansatz, die Genauigkeit im Umgang mit Anatomie und Physiologie immer mehr verwässert. Vielfach werden Wirkzusammenhänge im Körper aufgrund von Ähnlichkeiten im Aussehen eines Körperteils anstatt von nachvollziehbaren Erklärungsansätzen wie zum Beispiel Muskelschlingen usw. erklärt. Dies kritisiert Uta Feuerstein bereits im Buch „Stimmig sein“ im Bereich der Erklärung der von Rohmert beschriebenen „Diaphragmenkette“.
Daher haben wir in der Weiterentwicklung der Methode zur Stimmig-sein-Methode® viel Wert auf wissenschaftlich nachvollziehbare Erklärungsmodelle und eine ebenso ausgerichtete nachvollziehbare Stimmpädagogik geachtet. Wir haben aufgrund dieses Herangehens viele neue funktionale Übungen entwickelt, welche in den Ursprungsmethoden fehlen.

Hinzu kam natürlich der psychologische Aspekt. Der Name Stimmig-sein-Methode® wurde von uns gewählt, weil wir einen entscheidenden weiteren Stimmordner entdeckt haben: die Eigenmacht. Die Eigenmacht stellte sich als übergeordneter systemischer Ordner heraus: Denn wenn ein Mensch sich bedroht fühlt, wird die Schutzfunktion des Kehlkopfs immer die Stimmfunktion dominieren. Daher ist es wichtig, die Eigenmacht zu stärken, um die Stimme zu befreien.

Stimme im Alter

Singen im Alter

Viele Sänger kennen das Problem, dass sich die Stimme im Alter verändert: wer früher noch in höchste Höhen singen konnte, ist plötzlich im Alter mit einem Verlust an Höhe und einem größer werdenden Vibrato konfrontiert. Nicht selten wird es schwieriger Töne zu halten oder es schleicht sich eine Heiserkeit ein oder man erlebt sogar ein Wegbrechen der Stimme. Schließlich verlässt man den Chor, in dem man so lange glücklich gesungen hat.

Sprechen im Alter

Auch beim Sprechen verändert sich die Stimme im Alter. Auch hier erleben viele Senioren eine Zunahme an Heiserkeit, eine geringere Belastbarkeit und eine geringere Atemkapazität.

Warum verändert sich die Stimme im Alter?

Warum wird die Stimme im Alter bei Frauen tiefer, warum wird die Stimme im Alter bei Männern dünner und leiser? Warum treten häufiger Heiserkeit und Erschöpfung der Stimme auf?

Daran schuld sei – so denkt man – allein das Alter. Ist die Stimme im Alter eine andere als in jungen Jahren?

Zum Teil ist das richtig. Denn das Bindegewebe wird dehnbarer, der Kehlkopf, der eigentlich ein Knorpel ist, beginnt allmählich zu verknöchern. Frauen in der Menopause erleben das Tiefer-werden der Stimme extrem, da durch die Abnahme an weiblichen Hormonen die Muskelmasse des Stimmmuskels stärker wird und daher die Stimme tiefer wird. Männer erleben hingegen eine Abnahme an Muskelmasse und damit im hohen Alter eine fisteligere Stimme – der sogenannte Greisendiskant. Die Stimme im Alter ist also tatsächlich anders als die Stimme in der Jugend. Dennoch gibt es auch Gegenbeispiele von Sängern, die sich ihre gute Stimme im Alter erhalten. Womit hängt das zusammen?

Viele Stimmprobleme würden aber gar nicht oder nicht so extrem und schon gar nicht so früh auftreten, wenn man eine richtige Stimmtechnik verwenden würde. Denn viele Probleme der Stimme ergeben sich schlicht aus dem jahrelangen Fehlgebrauch der Stimme, die irgendwann zu Buche schlägt.
Gerade Frauen haben häufig auch in der Tiefe eine weniger volle Stimme – das kann nicht mit der Abnahme an weiblichen Hormonen erklärt werden – im Gegenteil: die Stimme müsste bei Frauen im Alter sogar in der Tiefe kräftiger werden. Wenn Frauen aber ihr Leben lang zu hoch und verhaucht gesprochen und gesungen haben, wirkt sich das durch eine immer stärker werdende Heiserkeit aus. Hier muss Muskelaufbau betrieben werden, um die Stimme wieder zu kräftigen. Dies hilft auch gegen ein ausuferndes Vibrato. Auch bei Männern ist häufig eine Erschlaffung der Stimmmuskulatur aufzuhalten. Nicht selten ist im Laufe der Jahre ein Zuviel an Spannung entstanden, welche die Stimme ermüden lässt.
Außerdem lässt sich die Stimmkapazität auch im hohen Alter noch erweitern. Gerade durch den funktionalen Selbstorganisationsansatz der Stimmig sein-Methode® kann die Stimme lernen, im Rahmen der körperlichen Möglichkeiten ein Optimum herauszuholen. Und dann kann die Stimme im Alter durch funktionale Stimmbildung bzw. funktionalen Gesangsunterricht häufig sogar besser werden als in jüngeren Jahren…

Spezielle Themen

Wir möchten Sie über eine Vielzahl spezieller Themen über die Stimme aufklären.

Haben Sie weitere Fragen oder Anregungen oder weitere spezielle Themen, über die Sie gerne Informationen hätten? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf!

Seminare

Aktueller Corona-Hinweis:

Je nach pandemischer Lage kommen unterschiedliche Maßnahmen, zum Beispiel ein aktueller Selbsttest zum Einsatz. Bitte erkundigen Sie sich beim Institut.

Zu unseren Seminaren:

Unsere Seminare werden regelmäßig evaluiert. Unsere Lehrkräfte sind erwachsenenpädagogisch und fachlich hochqualifiziert. Es werden aktuelle pädagogische Konzepte angewendet, die individuelles Lernen und die Reflexion des Erlernten ermöglichen. Folgende Seminare bieten wir an:

Wenn Sie aktuelle Termine, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in der Homepage stehen, erfahren möchten, senden Sie uns bitte eine E – Mail und wir nehmen Sie gerne in unseren E – Mail – Verteiler auf!

Die Einführungsseminare und die Vertiefungsseminare eignen sich für:

  • Privatpersonen, die ihre Stimme verbessern möchten
  • Personen, die beruflich viel mit der eigenen Stimme umgehen müssen wie Lehrer/innen, SchauspielerInnen, SängerInnen usw.
  • Berufsgruppen, die selbst Stimmbildung, Stimmtherapie oder Gesangsunterricht anbieten, wie Logopäd/innen und Sprachtherapeut/innen (Anerkennung von Fortbildungspunkten für logopädische Berufsgruppen), Gesangslehrer/innen und Stimmtrainer/innen, Schauspiellehrer/innen usw.

Dieses Arbeiten in gemischten Gruppen ermöglicht ein Arbeiten mit einem „Blick über den Tellerrand“.
Diese Mischung der Berufsgruppen macht für viele auch den Reiz aus, einmal unterschiedlichste Menschen mit den diversesten Stimmhintergründen kennenzulernen und mitzuerleben, wie alle unterschiedliche Lernerfahrungen sammeln.

Die Ausbildung richtet sich an Menschen, die die Stimmig-sein-Methode® selbst erlernen und bei anderen Menschen anwenden lernen möchten.

Das Seminar „Stimmige Rhetorik & Stimmpräsenz“ eignet sich sowohl für alle Personen, die sich beruflich oder privat besser präsentieren möchten. Das Seminar ist keine Fortbildung für Anwender, also für Personen, die die Methode selbst bei anderen anwenden möchten. Sie können es für Ihre Firma oder als Gruppe buchen.

In den Berufsspezifischen Seminaren bieten wir interne Gruppenschulungen vor Ort an, in der Sie ganz konkret an Ihrem Arbeitsplatz, in Ihrer Ausbildungsstätte oder innerhalb Ihres Fachverbandes Seminare besuchen können. Unter diesem Punkt stehen auch noch nähere Erläuterungen für die einzelnen Berufsgruppen, die zu unseren allgemeinen Seminaren nach Köln kommen möchten.